Hier
findet
ihr erweiterte Informationen zu den Motoren an sich.
1. Die Motoren - Eine
erweiterte Einführung
2. Die
Baujahresbestimmung
3. Historisches
4.
Farben der Lüfterhauben
5. Erläuterung
Anbauteile: Starter
6. Erläuterung
Anbauteile: Luftfilter
a)
Stamo-Vorkriegsmotoren
Die Motoren können nur links- oder rechtslaufend sein. Zum
nachträglichen Ändern der Drehrichtung sind diverse Änderungen
nötig.
Bei diesen Typen wird die Nummerierung im Grunde zwischen
Motoren "ohne Getriebe", "mit Getriebe", "Flanschausführung" und
"Gras-" bzw. "Binder-" und Hackmaschinenmotor" unterschieden.
Das ergibt bei den 75, 120 und 160 ccm Typen Sinn, denn hier ist
der Abschlussdeckel des Kurbelwellengehäuses unterschiedlich,
ein Umbau ist daher nicht so einfach möglich. Anders bei den
größeren, hier können das Getriebe und der Sockel einfach ab-
und angebaut werden.
Somit gäbe es eigentlich nur 9 Typen, die dann entsprechend
ausgerüstet werden konnten. Die speziellen Ausführungen sind
nämlich nur mögliche Ausstattungspakete, ähnlich wie bei PKWs,
da die Motoren durch kleinere Änderungen wieder den
ursprünglichen Typennamen bekamen.
Während die bekannten Typen (1...16) Leistungsbereiche von etwa
1, 2, 4, 5 und 6 PS abdecken, sind die neueren 160 ccm Typen
gewissermaßen "Nachzügler", um auch den Bereich um 3 PS zu
bedienen.
b) ST-Nachkriegsmotoren
Diese sind nach dem Baukastenprinzip gebaut. Dadurch können
Anbauteile wie Starter oder Getriebe untereinander getauscht
werden. Ebenso lässt sich die Drehrichtung relativ leicht ändern
und durch den symmetrischen Zylinder kann der Vergaser links
oder rechts montiert werden. Wie bei den großen Stamos, können
sie einfach in einen Flansch- oder Getriebemotor umgerüstet
werden. (Diese Beschreibung betrifft hauptsächlich die älteren
Typen).
Die "typischen" ST-Typen sind eigentlich der ST 100, 160, 200,
280 und 400, sowie deren Nachfolgetypen (außer vom ST 400, der
keinen hat). Der ST 50 wurde anfangs in gleicher Optik gebaut,
bekam kurz darauf aber eine leicht geänderte, genau wie der
stärkere ST 75.
Der ST 30 dagegen ist ein "Einzelstück", er hat auch keinen
Nachfolger und holt sich als einziger seine Kühlluft übrigens
von hinten. Ähnlich ist der ST 51, der einzige, nur in hängender
Zylinderbauweise konstruierte, Motor mit Fremdkühlung. Ansonsten
konnte noch der ST 96 in dieser Bauweise geordert werden.
Der ST 360 sticht ebenfalls heraus, da er zum Großteil in
"VK-Bauweise" konstruiert wurde und als einziger auch mit Diesel
betrieben werden kann.
Dann muss man noch zwischen den "neuen typischen" Motoren
unterscheiden, wie etwa dem ST 204 und ST 151. Gut zu erkennen
an der Kunststoff-Lüfterhaube mit integriertem Tank. Allerdings
ist die Zahl der Anbaugeräte, bzw. möglichen Ausstattung um
einiges geringer.
Die Liste der ST-Typen sollte eigentlich komplett sein, da es
von jedem irgendeine Anleitung, Datenblatt o.ä. gibt. Nur ein
Typ ist lediglich in einer Zündungs-Tabelle zu finden, der ST
124. Er könnte eine schwächere Version des ST 125 sein.
c) SB-Rasenmähermotoren
Diese können nicht nur auf Rasenmähern, sondern auch auf Hacken
montiert werden. Also überall dort, wo eine liegende Bauweise
erforderlich ist. Viele, vor allem ältere Typen, stammen von
ST-Modellen ab (z.B. SB 102, SB 151), jüngere Modelle sind
dagegen oft ausschließlich als liegende Rasenmäher Motoren
konstruiert worden (z.B. SB 93, SB 130/140). Die SB-Motoren sind
auf Linkslauf ausgerichtet und besitzen natürlich keine
Anbaugeräte. Dennoch können verschiedene Luftfilter montiert
werden und die Reversierstarter axial oder radial verbaut sein.
Bis auf den SB 96, besitzen alle standardmäßig eine
Kunststoffhaube, in die auch der Tank integriert ist. Bei
einigen dient sie auch als Lüfterhaube, welche die Kühlluft
gezielt um den Motor leitet. Hierbei soll noch angemerkt werden,
dass die Kunststoff-Lüfterhauben mit integriertem Tank auch
durch Aluminiumhauben ohne Tank ersetzt werden konnten, da
manche Einbaufirmen z.B. einen größeren bzw. an anderer Stelle
liegenden Tank wünschten.
Im Gegensatz zu den ST-Kunststoffhauben, konnten diese, je nach
Typ, in weiteren Farben, wie etwa gelb, orange oder rot bestellt
werden.
Die Modellpolitik der SB-Motoren ist sehr schwer zu
durchschauen. F&S baute viele verschiedene Typen als
Haushaltsrasenmäher im mittleren Leistungsbereich. Der
technische Fortschritt bestand dabei meist in einer Optimierung
von Kerneigenschaften wie Startprozedur und Startverhalten,
Lärmpegel, Gewicht, Vibrationen und Abgasen. Vor allem ein
einfacher Start war Entwicklern und Anwendern immer ein großes
Anliegen. Der eine oder andere erinnert sich: Schlecht startende
Mäher waren zur damaligen Zeit weit verbreitet und eine große
Hürde bei der ohnehin nicht besonders beliebten Mäharbeit. Die
Leistung stand dagegen eher an zweiter Stelle. Eine gute
Veranschaulichung der Entwicklungsziele bietet die Vorstellung
des rückblickend erfolgreichsten Sachs-Rasenmähermotors SB
130/SB 140. Im Sachs Journal von Juni 1983 werden hervorgehoben:
• Zuverlässiger Start unter allen Bedingungen (bei kaltem und
warmem Motor, nach Umlegen des Mähers und nach der
Winterlagerung)
• Leichter Start durch geringe erforderliche Zugkraft am Seil
• Hohes Drehmoment und günstiger Drehmomentverlauf ermöglicht
das Mähen von nassem und hohem Gras und des berüchtigten
„Urlaubsrasens“
• Leistungsüberschuss für Grasfangeinrichtung (ein weiterer
neuer Trend in der damaligen Zeit)
• Benzinhahn, Startklappe, Betrieb und Stop in einem Hebel am
Holm zusammengefasst
• Gesenkter Geräuschpegel durch aufwendiges Schalldämpf-System.
Auch raucharm sollten die Motoren in den Hausgärten arbeiten.
Die jüngeren Modelle des SB 130/SB 140 wurden für den Betrieb
mit sehr wenig Öl (1:100) freigegeben. Zumindest bei letzterem
knüpft auch der SB 220 an, während die anderen Modelle sich
weiterhin mit 1:50 begnügen mussten.
Diese
ist
hier teilweise sehr schwierig zu ermitteln. Denn erst Ende 1961
gab es mit einem neuen Typenschilddesign auch ein Feld für das
Baujahr. Allerdings bleibt dieses ab Anfang 1974 leer. Da hilft
nur noch das (manchmal) angegebene Baujahr des angetriebenen
Gerätes. Hinzu kommt noch, dass die Jahreswechsel meist nicht
genau angegeben sind, die Jahreszahlen vermischen sich oft.
Daher ist die folgende Auflistung, besonders in der Zeit vor
1961, natürlich unvollständig und nicht präzise. Nach 1974 sind
uns kaum Jahreszahlen bekannt, weshalb die Liste dort aufhört.
Sie dient nur als grobe Orientierung. Nahe beieinander stehende
Zahlen sind mehr Zufall als Absicht.
Beginn: 50.000 (grob geschätzt)
1938: 350.000
- 520.000
1939: 520.000
- 779.000
1940: 779.000 -
810.000
1941: 810.000 -
820.000
1942: 820.000 -
860.000
1943: 860.000 -
890.000
1944: 900.000 -
950.000
1945: 950.000 -
960.000
...
1951: 1.030.000 - 1.242.300
1952: 1.242.400 - 1.290.000
1953: 1.300.000 - 1.400.000
1954: 1.400.000 - 1.600.000
1955: 1.600.000 - 1.880.000
1956: 1.890.000 - 2.110.000
1957: 2.114.000 - 2.300.000
1958: 2.300.000 - 2.800.000
1959: 2.800.000 - 3.030.000
1960: 3.030.000 - 3.100.000
1961: 3.100.700 - 3.670.000
1962: 3.680.000 - 4.025.000
1963: 4.026.000 - 4.352.000
1964: 4.353.000 - 4.450.000
1965: 4.510.000 - 4.700.000
1966: 4.710.000 - 5.065.000
1967: 5.070.000 - 5.130.000
1968: 5.200.000 - 5.500.000
1969: 5.600.000 - 5.850.000
1970: 5.870.000 - 6.285.000
1971: 6.290.000 - 6.850.000
1972: 6.860.000 - 7.000.000
1973: 7.060.000 - 7.630.000
1974: 7.635.000 - 7.850.000
Ende: 12.300.000 (grob geschätzt)
Der
hier
wiedergegebene Abriss der Historie besteht hauptsächlich aus den
eigenen Recherchen, dem Buch "Fortschritt und Sicherheit - Der
Weg des Werkes Fichtel & Sachs" von Ernst Bäumler sowie dem
Buch „SACHS – Mobilität und Motorisierung: Eine
Unternehmens-geschichte“ von Andreas Dornheim. Eine grobe
Zusammenfassung der allgemeinen Historie und detailierter zum
Ende, kann auf diversen Internetseiten nachgelesen werden.
1895 wurde die "Schweinfurter Präcisions-Kugellagerwerke Fichtel
& Sachs", durch Karl Fichtel und Ernst Sachs gegründet. Die
ersten Produkte waren Fahrradnaben, woraus sich später die
berühmte Torpedo-Nabe entwickelte. Das Naben-Programm wurde nach
und nach erweitert, schießlich kamen noch u.a. Autoteile, wie
Stoßdämpfer und Kupplungen hinzu.
Um 1930 verließ der erste 2-Takt Fahrradmotor das Werk und ein
paar Jahre später wurden auch stationäre Varianten mit 75 und
120 ccm, mit 1,25 und 2 PS Leistung, entwickelt. In den nächsten
Jahren kamen noch stärkere Varianten mit 200, 250 und 300 ccm
mit 4 bis 6 PS auf den Markt, darunter auch Spezialmotoren für
Gras-, Bindermäher und Hacken. Diese anspruchslosen "Mädchen für
alles" bewährten sich für die verschiedensten Bereiche, etwa an
Mähmaschinen, Seilwinden, Pumpen, Stromaggregaten oder Sägen.
Dafür sorgte der einfache Aufbau und die Auswahl an
verschiedensten Zubehörteilen, wie Riemenscheibe, Rutschkupplung
und diverse Untersetzungsgetriebe.
Natürlich blieb es nicht bei den Typen 1 bis 16. Neben
Weiterentwicklungen wurden auch neue Modelle entwickelt. So kam
ca. Ende der 30er Jahre der 160 ccm Motor mit 2,8-3,2 PS auf den
Markt, der sich optisch vor allem durch die abnehmbare (und
etwas effektivere) Windleitkappe von den anderen Modellen
unterschied. Bis zum Ende des 2. Weltkrieges 1945 wurden ca.
960.000 Motoren gebaut.
Nach dem Krieg produzierte F&S nur Stationärmotoren (zuerst
die 300 ccm Modelle), für die Fahrradmotoren, Naben, Kugellager
und anderes Autozubehör bestand Produktionsverbot, dass aber ein
paar Jahre später wieder aufgehoben wurde. Da viele Anlagen (und
leider auch Dokumente) zerstört waren, konnte auch sowieso nicht
alles sofort wieder produziert werden. Vor allem die 250 und 300
ccm Modelle waren recht "langlebig". Bis ca. 1954 wurden diese
noch produziert, bevor sie von den neuen Modellen ganz abgelöst
wurden.
Um 1950 wurde der ST 360 in alter Bauweise entwickelt. Dieser
wurde noch weiterentwickelt und z.B. mit außen liegendem
Feinregler, wie er auch bei den anderen ST-Modellen verwendet
wurde, ausgestattet. Das Besondere an dem Motor war, dass er mit
Benzin und Diesel oder Traktorentreibstoff mit einem
Mischungsverhältnis von 1:1 betrieben werden konnte. Er fand vor
allem in Einachsschleppern Verwendung. Fast zeitgleich wurden
auch komplett neue Modelle entwickelt: Der ST 100, ST 160 und ST
200. Bei diesen Modellen wurde das reine Baukastenprinzip voll
verwirklicht. So war es nun möglich, etwa das Zubehör (Getriebe,
Riemenscheiben) und Starteinrichtungen untereinander ohne viel
Aufwand zu tauschen. Auch die Laufrichtung konnte durch
einfaches umstellen der Zündung, Polrad und Starter geändert
werden.
Die Modelle ST 160, ST 200, ST 201, ST 280, ST 281 und ST 360
waren beim Einachsschlepper sehr beliebt.
Ca. 1955 kam der ST 50 mit 1,1-1,6 PS auf den Markt. Dieser
wurde durch seine vielseitigen Einsatzmöglichkeiten zum
Verkaufsschlager. Das gleiche galt übrigens auch für den ST 100.
Dem kleinen 50er folgte Anfang der 60er Jahre der noch kleinere
ST 30, der vor allem an Pumpen Verwendung fand. Besonders in den
70er Jahren wurde die Typenvielfalt weiterentwickelt und stark
vergrößert. Darunter z.B. der ST 125, ST 150 und ST 203, welche
nun die typische Kunststoffhaube mit integriertem Tank besaßen.
Gegen Ende der 60er Jahre entstanden die SB-Rasenmähermotoren,
die u.a. in Mäher namhafter Hersteller wie Wolf und Sabo
eingebaut wurden. Die Baureihe SB 151 / SB 152 entwickelte sich
zum Goldstandard im Bereich der Profimäher und wurde von 1976
bis weit in die 2000er Jahre mit nur geringen Veränderungen
gebaut. Im Bereich der Haushalts-Rasenmäher gelang Anfang der
80er Jahre ein Durchbruch mit der robusten und gleichzeitig
preiswerten Baureihe SB 130 / SB 140.
Im Juli 1996 wurde vom F&S-Vorstand beschlossen, die
Produktion im traditionsreichen Sachs-Motorenbau stillzulegen,
der damals noch etwa 130 Beschäftigte zählte (Stationär- und
Fahrzeugmotoren).
Die Produktion lief noch bis Juni 1997 weiter, um
Lieferverpflichtungen nachzukommen.
Ein paar Typen, genauer der SB 130 / SB 140 und SB 152 wurden
nach Ende der Motorenfertigung in Schweinfurt ab 1996 / 1997 in
Lizenz von der Tschechischen Firma JIKOV weitergebaut und
vertrieben.
Bis 1997 verließen über 12 Millionen Motoren das Schweinfurter
Werk. Bei der Fertigung wurde immer auf ausgezeichnete Qualität
gesetzt, und auch war der Kundendienst überall stark vertreten.
Fichte & Sachs gilt daher bis heute als einer der größten
Hersteller für 2-Takt Motoren.
Die
Sachs
Motoren sind hauptsächlich in silber, bzw. alufarben und schwarz
gehalten. Also wie viele andere Motoren zu diese Zeit auch.
Lediglich das Firmenlogo ist hier (meist) blau. Dann kam, ab ca.
1960, eine weitere Farbe hinzu: Den ST 75 RM gab es, neben einer
alufarbenen auch mit der eher bekannten roten Lüfterhaube und
Starter. Weiter ging es ab 1968 in der SB-Reihe gleich mit dem
SB 77 / SB 97, dessen Motorhaube sogar in mehreren Farben
erhältlich war.
Vermutlich wollte man hier mehr Akzente setzen, quasi weg vom
"stationären grau" und den Kunden auch mehr Spielraum für ihren
Markenauftritt zu geben. Denn auffällig ist, dass die neuen
ST-Modelle nur in schwarz, bzw. anthrazit erhältlich waren,
während es bei den SB-Modellen meist bunter zuging. Wobei dies
eher auf den SB 77 / SB 97 / SB 93 zutrifft, ansonsten war,
erzwungener maßen, nur gelb möglich. Auf der anderen Seite, sind
Hauben in elfenbein und grau selten zu sehen.
In der unten stehenden Liste könnt ihr die damalige, uns
bekannte, Farbpalette sehen. Auch, welche Farbe eine Firma
bevorzugte.
ST 75 RM: Rot, Alufarben
ST 76 RM: Rot, Alufarben
ST 96 liegend: Elfenbein
ST 102: Schwarz
ST 126: Anthrazit
ST 151: Anthrazit
ST 204: Anthrazit
ST 251: Anthrazit
SB 77: Gelb, rot, orange, elfenbein, weiß
SB 93: Gelb (WOLF), rot, elfenbein, weiß, schwarz (SABO)
SB 97: Gelb, rot, orange, elfenbein, weiß
SB 102: Gelb (WOLF), elfenbein (SABO), schwarz
SB 125: Gelb, elfenbein, schwarz
SB 130: Gelb (WOLF), schwarz (SABO)
SB 140: Gelb (WOLF), schwarz (SABO)
SB 150: Gelb, elfenbein, schwarz
SB 220: Rot, schwarz
Entsprechend
der
Vielseitigkeit der Motoren, ist auch deren Starterauswahl. Wobei
dies eher hauptsächlich auf die Modelle in den 50 / 60er Jahren
zutrifft. Davor und danach sind es eher ein bis max. drei
Auswahlmöglichkeiten, etwa bei mancher Flanschvariante nur
Gurtstarter. Den Großteil der Auswahlmöglichkeiten kann man
unter Anbaugeräte
und beim jeweiligen Motor unter "Weitere Ausrüstung" sehen.
In diesem Bereich gehen wir mehr auf die Vielfalt (und ein wenig
Historie), vor allem untereinander, ein. Dabei geht es
hauptsächlich um den Reversierstarter. Da dieser sich
durchsetzte, wurde er im Laufe der Zeit immer wieder verändert.
Ab ca. 1972 war daher nur noch er verfügbar. Hier geht es aber
nur um die von Sachs verwendeten Versionen. Teilweise können die
Motoren auch durch das Anbaugerät gestartet werden.
Die Bilder (nur die Zeichnungen) sind Auszüge (meist) aus der
ETL, soweit verfügbar.
Geht man nach den Modellen, sieht die Auswahl in etwa so aus:
Stamo 75/120 ccm: Hebelstarter, die Flanschausführungen mit
Gurtstarter; Stamo 200/250/300 ccm: Hebelstarter.
ST: Fast alle konnten mit den unten genannten Startern
ausgerüstet werden. Dabei gibt es diverse Ausnahmen, etwa die
modernen Typen,
für die es (fast) nur
noch den Reversierstarter gab.
SB: Reversierstarter. Ausnahme ist der SB 96, auf Wunsch! auch
mit Schnurstarter.
Gurtstarter:
|
Er
ist,
neben dem Hebelstarter, die älteste Möglichkeit, einen
Stamo anzuwerfen und er ist zugleich auch technisch
sehr einfach aufgebaut. Er ist in der Grundausstattung
mit enthalten. Als der Schnurstarter verfügbar wurde,
ist er durch diesen teilweise ersetzt worden.
Zumindest die alte Version. Die Abb. zeigt eine neue,
hier wird der Riemen nicht eingehängt, sondern in die
Vertiefung gelegt. Gibt es nur für wenige Typen,
hauptsächlich für den ST 76/96/101 und ist auch selten
zu finden.
|
Schnurstarter:
Diese Möglichkeit konnte ab ca. 1958 gewählt werden. Der Aufbau
entspricht dem Gurtstarter, nur schmäler.
Hebelstarter:
Er ist, neben dem Gurtstarter, ebenfalls die älteste
Startmöglichkeit. Je nach Hebelform, kann er mit Hand oder Fuß
betätigt werden. Die Funktionsweise ist zwar im Grunde bei allen
die gleiche, dennoch muss man bei diesem zwischen den Stamo- und
ST-Modellen unterscheiden:
Stamo 75/120 ccm: Bei diesen sitzt der Starter "unüblich" hinten
am Motor, egal ob mit oder ohne Getriebe.
Stamo 200/250/300 ccm: Er sitzt, eigentlich "unüblich", zwischen
Motorgehäuse und Zündung, wurde aber bei den moderneren
ST/SB-Modellen wieder aufgegriffen. Dafür kann er aber bei der
Flanschausführung bestehen bleiben.
ST: Er sitzt direkt vorne auf der Lüfterhaube (Ausnahme: Frühe
ST 360 Typen), was auch das umstellen der Motordrehrichtung
erleichtert. Bei allen Versionen aber besonders bei den
Stamo-Modellen, muss darauf geachtet werden, dass beim
Niederdrücken der Hebel gleich wieder nach oben in Ruhestellung
gebracht wird, da sonst die Zahnräder zu schnell verschleißen.
Das macht sich durch ein entsprechend kratzendes Geräusch
bemerkbar.
|
Bei
den
Stamo Modellen 200/250/300 ccm sitzt im Zahnsegment (1)
ein federnder Zahn (2), damit das Zahn-
segment bei ungünstiger Lage nicht hängen bleibt.
Der Aufbau der kleinen Stamos ist sehr ähnlich, nur in
kleinerer Form.
|
|
Der
Vollständigkeit
halber: Der ST 50/75 kann ebenfalls mit Hebelstarter
ausgerüstet werden, besitzt aber ein eigenständiges
Design. Angebaut,
erinnert er etwas an die Starter von Mopeds, da er auch
komplett verkleidet ist.
|
|
ST
100/160/200:
Frühe Version aus den 50ern.
Das Zahnsegment ist ab dieser Version u.a. schräg
ausgeführt, was zu einem verbesserten/verschleißärmeren
ein- und ausrasten der Startermechanik führt.
|
|
ST
100/101/160/161/200/201:
Neue Version, bei der hauptsächlich der Starteranschlag
geändert wurde.
ST 280/281/282/400: Bei diesen ist hauptsächlich die
Abstützlagerung anders ausgeführt (ohne Bild).
|
|
Anfang
der
70er kam eine neue Version heraus, mit einfacherem
Aufbau. Ab Motornummer: (soweit bekannt)
ST 161: 5.662.188 / 201: 5.956.028 / 202: 5.953.703 / ST
281: 5.852.517 / 282: 5.850.970.
|
Elektrostarter
/Anlass-Zündlichtanlage:
Diese Art der Startmöglichkeit wurde eher Stiefmütterlich
behandelt. Man muss schon die entsprechenden Unterlagen haben,
denn Werbung wurde kaum gemacht. Diese Ausführung taucht daher
eher zufällig auf, leider bisher in keiner Preisliste. Motoren
mit dieser Starterart sind ebenfalls sehr selten. Hier die,
soweit bekannte, Auflistung:
E-Starter: ST 100/101: 1969 // ST 126/151/204/251: 1982
AZL: 1956: ST 100 // 1957: ST 200 // 1959: ST 100/160/200/280 //
1969: ST 280.
|
E-Starter:
Leistung (bei ST 100/101):
a) Als Anlasser: 1 PS / 0,7 kW, 12 V
b) Als Generator: 12 V, 90...115 W. Batterie: 12 V,
24...56 Ah, je nach Anforderung.
|
|
AZL:
Leistung: ST 100: 12 V 60 W / ST 160/200/280: 12 V 90
W. Batterie: 12 V, mind. 11 Ah oder 50 Ah.
Bild AZL vom ST 280:
a) Zündschloss b)
Kontrolllampe c)
Regler d)
Zündspule e) Gehäuse für
Unterbrecher
f) Kondensator für
Entstörung g) Kondensator für
Zündung
|
Reversierstarter:
Dieser ist ein recht kompliziertes Thema, da er, wie oben
geschrieben, immer wieder verändert wurde. Also keine Garantie
auf Richtigkeit / Vollständigkeit. Die alten Starter werden
entsprechend durch die neuen ersetzt. Die SB-Modelle werden
nicht berücksichtigt, sonst wird es noch unübersichtlicher /
komplizierter. Ebenso der ST 30 / ST 51, da diese "eigene"
Reversierstarter haben, die mit den anderen nicht kompatibel
sind.
Eingeführt wurde er um 1956 / 57. Interessant ist, dass diese
Ausrüstung schrittweise erfolgte. Zuerst nur für den ST 50 / ST
75, ab 1959 für den ST 100 / ST 160 / ST 200. Für den ST 280 /
ST 400 war er erst ca. Anfang der 60er erhältlich.
Im Zuge der Verbesserung, wurde ab 1968 ein größerer Handgriff
verbaut, welcher auch für ältere (ab ca. ST 200 und größer) als
Ersatzteil verfügbar ist.
Zur Technik:
Bei der Klinkenversion werden diese beim Ziehen am Starterseil
in ein Zahnrad eingeklinkt.
Bei der Reibbackenversion werden diese, wie bei der
Trommelbremse, direkt beim Ziehen an die Starterglocke gepresst.
|
ST
50/75
mit Klinken:
Eine typisch frühe Version.
|
|
ST
50/75
mit Klinken:
Optisch relativ gleich gehalten.
Bis Motornummer ST 50: 3.323.389 / ST 75: 3.327.479.
|
|
ST
50/75/76
mit Reibbacken:
Eine neue Ausführung, hier sind das Startergehäuse und
die Lüftungsschlitze geteilt.
Nr. 16: Ausführung ohne Lüfter, nicht für ST 76.
Ab Motornummer ST 50: 3.323.390 / ST 75: 3.327.480.
Bis Motornummer ST 76: 4.811.772.
|
|
ST
50/75/76
mit Reibbacken: (ca. 1967)
Wieder eine neue Version. Das Design des Startergehäuses
ist anders, ebenso die Ausführung der Reibbacken.
Ab Motornummer ST 50: 4.934.001 / ST 75: 4.924.778 / ST
76: 4.811.773.
|
|
ST
76/96/RM
76 mit Reibbacken:
Eine für die diese Modelle typische Ausführung ab 1968.
Das besondere sind die 32 Anschlussbohrungen, so ist der
Anbau in jeder Startstellung möglich.
Ab Motornummer ST 76: 5.368.001 / ST 96: k.A. / ST 76
RM: 5.335.736.
|
|
ST
76/96
mit Klinken:
Oben: Optisch gleich, allerdings mit Klinken.
Unten: Der gleiche Starter wie oben, nur als Version
ohne Lüftungsschlitze. Beide ab ca. 1972.
Ab Motornummer ST 76: 6.517.752 / ST 96: 6.626.468.
|
|
ST
100
mit Klinken:
Eine typisch frühe Version.
|
|
ST
100/101
mit Bremsbacken:
In neuer Ausführung, wie der ST 50/75/76.
Ab Motornummer: 3.660.340.
|
|
ST
160/200/281/(400)
mit Klinken:
Aufgebaut wie beim ST 100.
|
|
ST
161/201
mit Reibbacken:
Zu diesen gibt es noch eine alte Version mit Klinken, es
ist aber derselbe wie beim ST 160/200/281/(400). Der
neue mit Reibbacken sieht äußerlich fast gleich aus,
lediglich die Abdeckung der unteren Lüftungsschlitze
muss bei Bedarf extra angebracht werden.
Ab Motornummer: 3.900.811
|
|
ST
161/201/202/281/282/400
mit Reibbacken:
Er hat andere Backen, ansonsten recht identisch. Die
Motornummer von-bis ist allerdings die gleiche. Es wird
aber keine für die anderen angegeben: Ab Motornummer ST
161/201/202: 3.900.811
|
|
ST
125/150/175/203
mit Klinken:
Die Starter der moderneren Modelle sind unter der
Lüfterhaube angebracht, so dass sie unabhängig von der
montierten Lüfterhaube sind. Dadurch ist die Optik der
Gehäuse ganz anders. Ansonsten ähnelt er noch am ehesten
der letzten Version vom ST 76/96.
|
|
Als
Vergleich,
der Aufbau mit biegsamer Welle.
|
Entsprechend
der
Vielseitigkeit der Motoren, ist auch deren Luftfilterauswahl.
Wobei ich mich hier nur auf die Nachkrieg-Stamos konzentriere.
Bei den Vorkrieg-Stamos gab es nur Nassluftfilter, später, für
die größeren, auch Ölbadluftfilter und bei deren
Sonderausführungen Doppelfilter. Bei den SB-Motoren konnte man
dagegen, meistens, zwischen Kokosfaser-, Ölbad- und
Papierluftfilter, wählen. Das gilt aber auch nur für die
größeren Modelle.
Interessant sind vor allem die verschiedenen Varianten von einem
Modell. Und nicht alle, hier gezeigten Varianten, sind gängige
Modelle!
Die Bilder sind meist Auszüge aus der ETL und zeigen einen Teil
der daraus ersichtlichen Modelle. Die aufgeführten Motoren sind
ebenfalls die, die in der jeweiligen ETL genannt werden. Je nach
Einbauort kann auch ein anderer Luftfilter verbaut worden sein.
Nassluftfilter:
Der Standard-Luftfilter für normale Einsatzbedingungen.
1: Im alten Muschelfilterdesign der kleinen Vorkrieg-Stamos. Mit
integrierter Chokeklappe, dazu wird die komplette Muschel
gedreht.
Verwendet wurde dieser wohl nur im ST 50 der
ersten Ausführung und im ST 100.
2: Typischer Nassluftfilter, meist mit integrierter Chokeklappe.
Gibt es in leicht verschiedenen Designs.
Verwendet im: ST
50/75/100/101/126/151/160/161/200/201/202/204/251/280/281/282.
3. Wie der vorherige, nur in größer, bzw. länger.
Verwendet wurde dieser wohl nur in den beiden
größten Motoren: ST 360 und ST 400.
4: Reiner Filtereinsatz, universell in verschiedenen Vergasern
und Halterungen einbaubar. Oft mit einem Ansauggeräuschdämpfer
kombiniert.
Verwendet im: ST
30/50/51/75/75RM/76/76RM/96/100/101.
Ölbadluftfilter:
Für besonders staubige Bedingungen.
1: Kleiner Ölbadluftfilter, für entsprechend kleine Motoren.
Verwendet im: ST 30/50/75.
2: Kompaktes Design, hier mit Chokeklappe. Gab es in
verschiedenen Designs.
Verwendet im: ST
160/200/161/201/202/204/280/281/282.
3: Typisches, längliches Modell, mit Ansaugpilz. Gibt es u.a.
auch mit langem Schnorchel, etwa beim ST 360.
Verwendet im: ST 100/101/360.
4: Die modernere Form.
Verwendet im: ST
101/126/151/161/201/202/204/251.
5: Wird als Ölbaddämpferfilter beschrieben und gab es wohl nur
für den ST 400. Diese Form sieht man auch an Einachsern und
Traktoren.
Micronicluftfilter:
Die alte Bezeichnung für Papierluftfilter. Er wurde wohl nur im
ST 75 RM und dann noch als Sonderausführung, eingebaut. Bei
anderen Motoren kam es auf den jeweiligen Hersteller an, z.B.
beim ST 201 im Rasenmäher Rotondor. Und beim ST 75, in der Hacke
Holder E3, mit anderem Design.
Kokosfaserluftfilter:
Der Kokosfaserluftfilter ist die moderne Form des
Nassluftfilters. Im Gegensatz zu diesem, wurde er aber nie
alleine verwendet, sondern immer in Verbindung mit einem
Ansauggeräuschdämpfer. Je nach Gehäuse gibt es ihn in
verschiedenen Formen.
Verwendet im ST 102/125/126/150/151/175/203/204/251.
Vorfilteranlagen:
Für besonders staubige Bedingungen.
1: Staubfilteranlage. Eingebaut ist ein großer Vorfilter, in
Verbindung mit einem Nassluftfilter. Wird auch gerne in
Stromgeneratoren eingesetzt.
Verwendet im ST 100/101/160/200/161/201/202.
2: Zyklonvorfilter. Durch die spezielle Bauart wird die Luft
nach außen gepresst, so das leichter Staub noch vor dem Filter
wieder ausgeblasen
wird. Laut ETL auch mit sogenanntem
Schichtfilter. Mit Nassluftfilter- oder Microniceinsatz möglich.
Verwendet im ST 160/200/161/201/202/281/282.
3: Vorabscheider, u.a. in Verbindung mit Ansauggeräuschdämpfer
und Nassluftfilter.
Verwendet im ST 50/75/76/100.
Ansauggeräuschdämpfer:
Dem Namen entsprechend, zur Geräuschminimierung. Kamen ab den
60er Jahren auf, je nach Einsatzort, wurden diese z.B. in
Rasenmähern und Stromgeneratoren eingebaut. Bei den moderneren
Motoren sind diese (Nr. 5) schon standardmäßig verbaut.
1: Nur für den ST 30! Wurde wohl seltenst mitbestellt, da es
anscheinend eine kleine Dämpferversion ist.
2: Typischer Ansauggeräuschdämpfer, hauptsächlich für die
kleineren Motoren.
Verwendet im ST
30/50/75/75RM/76RM/76/100/201/202.
3: Ansauggeräuschdämpfer, welcher wohl nur in Stromaggregaten
verwendet wurde und nur für den ST 50 und ST 75 gedacht war.
4: Modernerer Ansauggeräuschdämpfer, für die kleineren Motoren,
mit Schaumstoffvorfilter.
Verwendet im ST 51/76/96.
5: Ansauggeräuschdämpfer, der standardmäßig bei den moderneren
Motoren verwendet wurde.
Verwendet im ST
125/126/150/151/175/203/204/251.
6: Ansauggeräuschdämpfer, der besonders in Stromaggregaten
verwendet wurde. Es gibt diesen in verschiedenen Designs, hier
mit
Nassluftfilter. Eine längere Version hat den
Kokosfaserluftfilter.
Verwendet im ST
101/160/161/200/201/202/281/282/400.
7: Ansauggeräuschdämpfer, speziell für den ST 76, in Verbindung
mit einem Nassluftfilter.
Spezielle
Luftfilteranlagen:
Trotz der großen Auswahl an verschiedenen Luftfiltern, sind auch
recht ungewöhnliche Konstruktionen dabei.
Links: ST 75, liegende Spezialausführung für Bodenhacke,
Rasenmähern, Bodenschleifmaschinen u.a.. Vorabscheider und mit
Nassluftfilter
im Tank.
Auch mit Ölbadluftfilter (Nr. 3) möglich.
Rechts: ST 100 mit Vorabscheider und mit Zyklonfilter im Tank.
Besonders geeignet z.B. für Bodenbearbeitung.
Nach
oben
|