Hier
sind allgemeine Infos zusammengefasst.
1. Die Motoren - Eine
kurze Einführung
2. Aufstellen bzw. Anbau
des Motors
3. Starten und abstellen
4. Motorstörungen
5. Konservierung der
Motoren
6. Änderung der
Drehrichtung
7. Betrieb mit Petroleum
oder Kerosin
8. Ersatzteilversorgung
Oft
wird
das Kürzel "Sachs-Stamo" oder "Stamo" (dieser Begriff gilt aber
auch für andere Marken!) gebraucht und in ganz kurzer
Schreibweise "ST". Die Abkürzung ergibt sich aus dem Begriff "Stationärmotor",
wobei bei der ganz kurzen Schreibweise nur die beiden
Anfangsbuchstaben verwendet werden. Lediglich die Abkürzung "SB"
konnte ich bisher noch nicht herausfinden.
Die typische Abkürzung "Sachs-Stamo" könnte daher kommen,
dass Mitbegründer Karl Fichtel schon Jahre vor der ersten
Motorenfertigung verstarb.
Der Hinweis auf der Startseite, dass die Vorkriegsmotoren mit
"Stamo" und die Nachkriegsmotoren mit "ST" abgekürzt werden,
stimmt historisch nicht ganz. Denn letztere Bezeichung kam erst
ab den 70er Jahren auf. Es dient hier lediglich der besseren
Unterscheidung der verschiedenen Modelle.
Ebenfalls nicht ganz korrekt ist typische Bezeichnung der
SB-Typen als "Rasenmähermotoren". Zwar wurden diese überwiegend
auf Rasenmähern, etwa der Marke "SABO", eingebaut, dennoch gibt
es welche, die auf Hacken, z.B. der Firma HOLDER (H3), sitzen.
Bei allen Typen (außer dem SB 180), handelt es sich um
luftgekühlte Einzylinder-Zweitakt-Benzinmotoren. Während die
typischen Standmotoren in überwiegend stehender Bauweise
gefertigt wurden, sind die SB-Motoren alle (logischerweise)
liegend konstruiert.
Die Stamos werden grob nach der Leistung/Art sortiert und
einfach durchgezählt (Stamo 1, Stamo 2, Stamo 3, usw.).
Allerdings werden diese gerne auch nur nach ihrem Hubraum
benannt, etwa "Stamo 120 ccm".
Bei den ST- und SB-Motoren ist dagegen der, oft gerundete,
Hubraum der Namensgeber. Kurz aufeinander folgende
Bezeichnungen, etwa beim ST 280, ST 281 und ST 282, zeigen die
Weiterentwicklungen an.
Die Motornummer ist fortlaufend für alle Motormodelle. D.h.,
dass die Nummer immer den jeweils aktuellen Stand der gesamten
Motorenproduktion anzeigt. Also nicht nur die hier behandelten
Stamos, sondern auch die der anderen Stamomodelle und
Moped/Motorradmotoren zusammen. Daher kann man über die Nummer
auch nicht auf die jeweilige Stückzahl des einzelnen Typs
schließen.
Viele Motoren gleichen sich im Design. Man kann diese direkt nur
über das Typenschild identifizieren, da dessen Angaben sonst
nirgends eingestanzt sind. Ansonsten muss man die ET-Nummern
durchgehen.
Zu den verschiedenen Ausführungen der ST-Motoren (teils auch
Stamo) gibt es folgende Bezeichnungen:
"R": Rechtslauf, auf
Abtriebswelle gesehen
"L":
Linkslauf, auf Abtriebswelle gesehen
"F": Flanschmotor ohne Sockel
und Getriebe, nur mit Flansch
"S": Standmotor mit Sockel,
ohne Getriebe
"G": Standmotor mit Sockel und
Einfach-Getriebe
"GG": Standmotor mit Sockel und Doppel-Getriebe
G X G: Standmotor in Grasmäherausführung (Das "X"
steht für den Typ, z.B. Stamo G 100 G)
Bei den SB-Motoren gibt es Ausführungen, die nicht für jedes
Modell gelten:
"L": Leichtstarteinrichtung (SB 130/140)
"SL": Superleichtstart mit autom.
Zündzeitpunktrückstellung (ca. 20°) + pneumatischem
Dekompressionsventil (SB 130/140)
"A": Mit eingebautem Zweitantrieb (SB 125/150/126/151)
"B": Ohne Zweitantrieb (SB 125/150/126/151)
Folgende
Punkte
sind zu beachten:
1. Die vom Lüfter angesaugte Kühlluft muss ungehindert von den
Kühlrippen abströmen können, besonders wenn der Motor unter
einer
Schutzhaube arbeitet. Jede Motorumkleidung
muss genügend Frischluft ein- und Warmluft austreten lassen, da
sonst keine ausreichende
Kühlung vorhanden und die
Betriebssicherheit des Motors gefährdet ist.
2. Der Motor darf in eingebautem Zustand eine vorübergehende
Schräglage von 15° (bei Drosselklappe 45°) nicht überschreiten.
Eine
stärkere Schräglage wirkt sich ungünstig
auf den Kraftstoffverbrauch aus. Ferner besteht bei ST-Modellen,
die mit einem Feinregler
ausgerüstet sind, die Gefahr, dass das
Öl aus dem Drehzahlregler ausläuft.
3. Alle am Motor befindlichen Schmierstellen, das sind Getriebe,
Starter, Regler und Reglergestänge, müssen zur Wartung ohne
weiteres
zugänglich sein. Das gleiche gilt für
Vergaser und elektrische Anlage.
4. Um das innere und äußere Verschmutzen des Motors zu
unterbinden, muss die Luft, die vom Filter und vom Ventilator
angesaugt wird, aus
einer staubfreien Zone entnommen werden.
Außerdem soll der Schmutz, der bei landwirtschaftlichen
Maschinen durch die Fahrzeugräder
auf den Motor geworfen wird, durch
geeignete Schutzbleche ferngehalten werden. Obwohl der Motor
gegenüber Witterungseinflüssen nicht
empfindlich ist, sollte im Interesse
eines guten Motorzustandes und Erhaltung ständiger
Betriebsbereitschaft eine Regenschutzhaube
vorhanden sein.
5. Arbeitet der Motor in einem geschlossenem Raum, müssen die
Abgase durch ein Rohr von mindestens 1 1/2" lichter Weite und
ohne
scharfe Krümmung ins Freie geleitet
werden.
6. Bei Motoren mit Hebelstarter oder Rollenstarter muss für
ausreichend Startweg Sorge getragen werden.
7. Der Motor muss fest angeflanscht sein, bzw. der Sockel auf
einer harten, festen Ebene stehen. Die Festigkeit des
Geräterahmens muss
so groß sein, dass Verwindungen zwischen Motor
und angetriebenem Gerät vermieden werden; Motor- und
Getriebewelle müssen bei
unmittelbarer Kupplung tadellos zueinander
fluchten. Der Geräterahmen soll gegenüber dem Fundament durch
Gummipuffer abgestützt
sein.
Die Leistungsangabe ist auf einen Ansauglufttemperatur von +20
°C, eine relative Luftfeuchtigkeit von 60% und eine Standorthöhe
von ca. 300 m (über Meereshöhe) bezogen. Jede Abweichung von den
obengenannten Größen beeinflusst die Motorleistung und
Vergasereinstellung. Wird daher der Motor in heißem oder
feuchtem Klima, bzw. großen Höhenlagen eingesetzt, kann nach
folgender Faustregel die zu erwartende Leistung bestimmt werden:
1. Für je 100 m über Bezugsstandort (300m) tritt eine etwa
1,4%ige Leistungsminderung ein.
2. Für jeweils 10 °C höhere Ansauglufttemperatur (als 20 °C)
tritt Leistungsabfall um jeweils 4% ein.
3. Bei extrem hoher Luftfeuchtigkeit 90-100% und
Lufttemperaturen von 40-50 °C fällt die Leistung bis um etwa 5%.
Beispiel: Motorleistung 4,5 PS, Standorthöhe am Betriebsort
1,200 m ü.M., Lufttemperatur +30 °C, relative Luftfeuchtigkeit
100%. Leistungs- minderung beträgt infolge
1. abweichender Bezugshöhe 1.200 m - 300 m = 900 m 9 x
1,4% = 12,6%
2. abweichender Lufttemperatur 30° - 20° = 10 °C
1 x 4% =
4%
3. höherer Luftfeuchte
(geschätzt)
2%
Die Summe der Leistungsminderung beträgt insgesamt 18,6%. Das
entspricht einer Leistungsminderung von 4,5 PS auf 3,7 PS beim
Stamo 200.
Das
Starten
an sich ist meist gleich auch wenn es verschiedene
Vergaser-Ausführungen gibt. Hier versuche ich es so allgemein
und gut wie möglich zu beschreiben.
Vor dem Starten überprüfen:
- Luftfiltereinsatz auf Staubniederschlag, bei Ölbadfilter auf
verschlammtes Öl und richtigen Ölstand achten
- Ölfüllung im Feinreglergehäuse; Gestänge ölen
- Bei Geräten mit manueller ausrückbarer Kupplung, Kupplung
lösen
- Tanken. Die Mischung ist in der Datentabelle des jeweiligen
Motors angegeben. Allgemein gilt 1:25, bei den moderneren 1:50
bzw. 1:100
Markenkraftstoff (91/95/98 Okt., kein E10!) und Öl
der Viskosität SAE 30, 40 oder 50 verwenden
- Benzinhahn öffnen, wenn vorhanden!
Stamo:
Vergaser: Die Bedienung entspricht der des
Kolbenschieber-Seitenschwimmers (siehe Bild unten).
Starten:
Vergaserhebel ca. 1/4 öffnen. Bei kaltem Motor den Vergaser
durch niederdrücken des Tupfers überlaufen lassen. Starterklappe
schließen (Der Graetzin-Vergaser besitzt keine Starterklappe).
Starterhebel langsam niederdrücken bis die Starterräder zum
Eingriff kommen, was durch deutlich spürbaren Widerstand
bemerkbar wird, dann Starterhebel durchreißen. Starterhebel
sofort wieder zurückfedern lassen!
Bei warmem Motor entfällt das Tupfen und Schließen der
Starterklappe. Lediglich wenn der Tank leergefahren wurde, darf
etwas getupft werden.
Ist der Motor angesprungen, Starterklappe öffnen. Gashebel nach
Bedarf einstellen. Bei Motoren mit Regler, muss der Gashebel
ganz geöffnet sein, damit dieser einwandfrei funktioniert.
Wenn der Motor, etwa nach zuviel tupfen, nicht anspringt, Hahn
am Kurbelgehäuse öffnen und die Zündkerze rausschrauben. Motor
einige Male durchstarten. Kerze wieder einschrauben und Hahn
schließen, erneut starten.
Springt der heiße Motor schwer an, Ablasshahn öffnen und erst
nach dem Starten schließen.
Abstellen:
Vergaserhebel schließen. Kurzschlussknopf drücken oder, wenn
nicht vorhanden, Dekompressor, bzw. Einspritzhahn öffnen.
Beim Abstellen für längere Zeit empfiehlt es sich, den
Kraftstoffhahn zu schließen und den Motor so lange laufen zu
lassen, bis er stehenbleibt.
ST:
Vergaser: Die häufigsten/typischsten Versionen:
|
|
|
Kolbenschieber-Seitenschwimmer:
a) Tupfer; b) Gashebel; c) Startblende
|
Kolbenschieber:
a) Tupfer; b) Gaszug; c) Startknopf
|
Drosselklappe:
a) Tupfer; b) Gashebel; c) Starterhebel
|
|
|
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Membranvergaser:
1) Gashebel; 2) Starthebel; 3) Tupfer
|
TILLOTSON-Membranvergaser:
1) LLD; 2) LL-Einstellschr.; 2) Starthebel
|
Drosselklappe
mit
Ansauggeräuschd.:
1) Gashebel; 2) Kurzschlusshebel
1) Startergriff; 2) Benzinhahn; 3) Tupfer
|
Gashebel 1/4 öffnen. Bei Startknopf nur bis spürbaren
Widerstand. Starterklappe schließen. Tupfer i.d. Regel 3...5
Sekunden gedrückt halten, meist bei den größeren Typen so lange
gedrückt halten, bis Kraftstoff überläuft.
Bei Membranvergaser Gashebel halb öffnen, Starterklappe
schließen, Tupfer ca. 2 Sek. drücken.
Bei Drosselklappenv. mit Ansauggeräuschd. Betätigungshebel auf
"Start" stellen. Tupfer so lange gedrückt halten, bis starke
Kraftstoffüberflutung am Vergaser sichtbar wird. Ist kein Tupfer
vorhanden, ca. 5 Sek. warten, nachdem dem Benzinhahn geöffnet
wurde. Besitzt der Motor einen halbautomatischen Dekompressor,
diesen niederdrücken. Nach dem Start schließt er automatisch.
Diesen nicht während dem Betrieb öffnen!
Tipp: Der Tupfer dient lediglich der Flutung der
Schwimmerkammer, er ist keine Pumpe. Mehrmaliges, schnelles
Tupfen hintereinander, besonders bei leerer Schwimmerkammer,
bringt daher kaum etwas. In einigen BAs ist daher auch von
"ruhigem Drücken" die Rede.
Starter:
Hebelstarter: Langsam
niederdrücken,
bis
Widerstand zu spüren ist. Hebel wieder hochstellen und
durchreißen. Nach dem Anspringen
sofort
wieder
in Ruheposition stellen. (Neuere Motoren haben eine automatische
Ausrückung).
Seilstarter: Anwerfseil
oder
-gurt
in Drehrichtung auf die Starterrolle wickeln und anziehen.
Reversierstarter: Seil bis spürbaren Widerstand herausziehen,
zurückführen, dann zügig 1/2 bis 2/3 bzw. bis blaue Markierung
herausziehen
und
wieder
ruhig
zurückführen. Nicht zurückschnellen oder Griff loslassen!
(Bei
eingebautem
Dekompressor ist kein/kaum Widerstand zu spüren, hier kann
direkt angezogen werden)
Ist der Motor angesprungen, wird, sobald er auf kurzes Gasgeben
störungsfrei reagiert, die Starterklappe langsam geöffnet.
Bei Startknopf nach kurzem Leerlauf Gashebel einmal voll
aufmachen, um diesen zu öffnen.
Bei Tillotson-Membranvergaser gleich ein wenig öffnen, dann erst
voll aufmachen.
Bei Motoren mit Regler, muss der Gashebel ganz geöffnet sein,
damit dieser einwandfrei funktioniert.
Bei warmem Motor entfällt das Tupfen und Schließen der
Starterklappe.
Lediglich wenn der Tank leergefahren wurde, muss etwas getupft
werden.
Bei Tillotson-Membranvergaser: Gashebel ganz öffnen.
Bei Drosselklappenv. mit Ansauggeräuschd. Hebel auf 3/4 stellen.
Springt der Motor nicht an oder wurde zuviel getupft, Benzinhahn
schließen, Gashebel auf Vollgas stellen. Ablasshahn am
Kurbelgehäuse öffnen oder Entlüfterschraube entfernen, wenn
vorhanden. Den Motor einige Male durchdrehen, ggf. mit
rausgeschraubter Zündkerze. Diese trocknen/säubern. Danach
erneut starten.
Springt er dennoch nicht an, kann dies meist an einer
verstopften Hauptdüse liegen.
Bei Membranvergaser für ein paar Sek. Tupfer niederdrücken.
Erreicht der Motor nach dem Anspringen nicht seine
Höchstdrehzahl, kann durch mehrmaliges kurzes Tupfen (jeweils
ca. 1 Sek.) potentielle Luft entfernt werden.
Bei Drosselklappenv. mit Ansauggeräuschd. Hebel auf "Start"
stellen und Tupfer kurz drücken, bis Vergaser überläuft.
Abstellen:
Für kurze Zeit: Gashebel auf Standgas stellen, Benzinhahn (wenn
vorhanden) schließen und Kurzschlussknopf so lange gedrückt
halten, bis der Motor steht. Ist der Kurzschlussknopf nicht
vorhanden, Gashebel soweit zurückdrehen bis Motor steht.
Für längere Zeit: Wie oben, nur so lange laufen lassen, bis der
Motor aufgrund Kraftstoffmangels stehen bleibt.
Bei Membranvergaser leerlaufen lassen.
Tipp: Um die Schwimmernadel und -sitz vor Verschleiß zu
schützen, sollte der Vergaser, besonders bei längerem
Stillstand, etwa zur Hälfte oder gleich ganz leergefahren
werden. Das entlastet die Schwimmernadel, da sie dann nicht mehr
in ihren Sitz gedrückt wird.
SB:
Bei vielen Typen ist die "Gebrauchsanweisung" schon teilweise
vorhanden, ebenso unterscheiden sich die Vergaser stark
voneinander.
SB 77/97 Vergaser
Starten:
Schalter (1) 5...10 Sek. nach links bis Anschlag drücken, dann
loslassen. Schalter auf Stellung "Start" zurückführen.
Reversierstarter (wie oben beschrieben) betätigen.
Ist der Motor angesprungen, auf Stellung "Betrieb" umstellen.
Motor kurz warmlaufen lassen.
Bei warmem Motor Schalter auf Stellung "Betrieb" stellen.
Springt er nicht an, Schalter auf "Start" stellen. Nicht tupfen
Abstellen:
Schalter auf Stellung "Stop" stellen. Die Zündung ist dann
kurzgeschlossen und der Benzinzufluss gesperrt.
SB 93/123 Vergaser
Starten:
Drehgriff nach rechts bis Anschlag auf Stellung "Betrieb"
stellen. Drehgriff 4...5 Sek. nach unten drücken (Tupfer), dann
loslassen. Reversierstarter (wie oben beschrieben) betätigen.
Motor kurz warmlaufen lassen. Die Drehzahl kann im Bereich des
Pfeiles den jeweils günstigsten Bedingungen angepasst werden.
Wurde der Benzintank leergefahren, muss auch bei warmem Motor
getupft werden. Springt er bei normalem Tupfen nicht an,
Tupfvorgang wiederholen.
Abstellen:
Drehknopf bis zum Anschlag nach links auf Stellung "Stop"
drehen. Die Zündung ist dann kurzgeschlossen und der
Benzinzufluss gesperrt.
SB 130/140 Vergaser
Starten:
Gashebel auf "Kaltstart", bzw. Symbol Starterklappe stellen. Ca.
10...15 Sek. warten, damit sich die Schwimmerkammer füllen kann.
Dann Starterseil herausziehen, bis Starter fasst, dann zügig
herausziehen. Springt der Motor an, Gashebel auf Stellung
"Betrieb" stellen.
Springt der Motor nach mehrmaligem starten nicht an, Gashebel
auf Stellung "Stop" stellen und Motor mehrmals durchstarten,
ggf. Zündkerze rausschrauben und trocknen. Zündkerze
einschrauben und Startversuch wiederholen.
Bei warmem Motor Gashebel auf "Warmstart", bzw. "Betrieb"
stellen. Der Motor kann sofort gestartet werden.
Abstellen:
Gashebel auf "Stop" stellen. Die Kurzschluss-Kontaktfeder hat
dann Masseschluss und der Benzinzufluss ist gesperrt.
Hier
eine
Übersicht zur Fehlerdiagnose und Behebung.
A. Motor springt nicht an
a) kein Zündfunke vorhanden, weil
1. Zündkerze verölt, nass, überbrückt oder
beschädigt
2. Zündkerze nass (außerhalb)
3. Zündkabel lose oder gerissen
4. Unterbrecherknopf klemmt
5. Unterbrecherkontakt verölt, nass oder
verschmort
6. Zündspule beschädigt
7. Kondensator beschädigt
8. Wasser in der Zündanlage
9. Zündfunke zu schwach (Funke muss in freier
Luft min. 4 mm lang sein)
b) keine Kraftstoffzuleitung, weil
1. kein Kraftstoff im Tank
2. Kraftstoffhahn verschlossen
3. Sieb im Kraftstofffilter verschmutzt
4. Kraftstoffleitung klemmt
5. Kraftstoffsieb im Vergaser verschmutzt
6. Düsen verstopft
c) kein Zündfähiges Gemisch vorhanden, weil
1. Gemisch durch zuviel Tupfen überfettet
2. Wasser im Vergaser
3. Falschluft durch losen Vergaser
4. Hauptdüse locker
d) keine Kompression vorhanden, weil
1. Entlüfterhahn am Kurbelgehäuse offen
2. Zylinderkopf lose
3. Kolbenringe gebrochen
4. Kolben und Zylinder zu stark ausgelaufen
B. Motorleistung lässt nach
a) wegen Verschmutzung, weil
1. Luftfilter verschmutzt
2. Auspuffkanal mit Ölkohle zugesetzt
3. Kraftstoffzuleitung verschmutzt
4. Kolben durch Ölrückstände verklebt
b) wegen zu geringer Kompression
siehe unter "A. Motor springt nicht an", Punkt
"d"
c) wegen zuviel Spätzündung
C. Sonstige Motorstörungen
a) Motor arbeitet unregelmäßig weil
1. Zündkabel lose oder beschädigt
2. Motor zu heiß wird; es bilden sich im
Vergaser Kraftstoff-Dampfblasen, die die Benzinzufuhr stören
3. Unterbrecherkontakte verölt oder verschmort
4. Zündkerze durch zu langsames Fahren
verglast
5. Zündspule beschädigt
b) Motor arbeitet im Viertakt und kommt nicht auf Drehzahlen,
weil
1. Starterklappe geschlossen
2. Vergaser läuft über, da Schwimmernadelsitz
verunreinigt oder ausgeschlagen
3. Schwimmer undicht
4. Auspuffkanal und/oder Überströmkanäle mit
Ölkohle zugesetzt
5. Düse lose
c) Motor klingelt bei Vollgaslaufen unter Last, weil
1. Motor zuviel Frühzündung hat
2. im Verbrennungsraum eine zu große
Ölkohleschicht vorhanden
3. Motor zu heiß wird, da Kühlrippen am
Zylinder und Zylinderkopf stark verschmutzt sind
d) Motor knallt oder patscht in den Vergaser, weil
1. Motor zu wenig Kraftstoff erhält
2. Zündkerze glüht, weil falscher Wärmewert
3. Zündkerze überbrückt, verschmutzt oder
verglast
4. Motor falsche Luft erhält
5. Wasser im Vergaser
e) Motor wird zu heiß, Kolben klemmt, weil
1. Motor nicht vollständig eingelaufen
2. Motor falsch entkohlt wurde (Kolbenboden
wurde blank geschmirgelt)
3. der Motor nicht genug Kraftstoff erhält
4. Vergaser zu knapp eingestellt
f) Motor hat keinen Leerlauf, weil
1. Leerlauf-Einstellschraube verloren oder
verstellt
2. Zündspule beschädigt
3. Kolben durch Ölruckstände verklebt
g) Motor hat zu hohen Kraftstoffverbrauch, weil
1. Tank, Kraftstoffleitung oder Vergaser
undicht
2. Kraftstoffstand im Vergaser zu hoch
3. Düse zu groß
4. Auspuffanlage beim Reinigen verändert.
Werden
die
Motoren über einen längeren Zeitraum nicht in Betrieb genommen,
sind sie bis zur weiteren Verwendung in einem trockenen Raum
abzustellen. Die empfindliche Zündanlage leidet bei hoher
Luftfeuchtigkeit, die Betriebssicherheit wird dadurch gefährdet.
Wird der Motor länger als 6 Monate gelagert, besteht die Gefahr
einer Entmischung des Kraftstoff-Ölgemisches, sowie einer
Alterung des Benzins aufgrund Ethanol-Beimischung (E5).
Generell gilt deshalb: Vor längerer Stilllegung eines Stamos das
Gemisch verbrauchen oder ablassen und den Vergaser leerfahren.
Außerdem gibt man Korrosionsschutzöl durch das Zündkerzenloch,
ca. 3...5 ccm und nochmal 8...10 ccm durch den Vergaser. Dabei
den Motor mehrmals ohne Zündkerze zügig durchdrehen. Durch die
Verwendung von Sprüh-Öl ist eine gleichmäßige Verteilung in
Brennkammer und Kurbelgehäuse gewährleistet.
Eine andere Variante, um Kurbelwellen und Pleuellager zu
schützen, besteht darin, den warmen Motor, kurz bevor er
abgestellt wird, bei abgenommenem Luftfilter, einige ccm
Korrosionsschutzöl durch den Vergaser ansaugen zu lassen. Diese
Methode bringt aber keinen nachgewiesenen Vorteil gegenüber der
zuvor erläuterten Konservierung. Und der Vergaser kann so nicht
leergefahren werden.
Abgesehen
von den SB-Modellen waren die Stamo- und frühen ST-Motoren als
Links- oder Rechtsläufer bestellbar. Und nur bei den frühen
ST-Modellen, war eine nachträgliche, bzw. einfache
Drehrichtungsänderung vorgesehen. Die folgende Beschreibung ist
auf die ST-Modelle 160, 200 und 280 mit Starterhebel anwendbar:
Startvorrichtung, Ventilatorhaube und Magnetschwungrad abbauen.
Die Leitspirale (Kühlluft-Führung) in der Ventilatorhaube
entsprechend der Laufrichtung anbauen. Auf das Magnetschwungrad
gesehen wird diese bei Linkslauf links, bei Rechtslauf rechts
angebaut.
Starterdeckel entsprechend der Laufrichtung so anschrauben, dass
der Aufnahmebolzen des Starterhebels bei Rechtslauf des Magnet-
schwungrades links und bei Linkslauf des Magnetschwungrades auf
der rechten Seite der Ventilatorhaube sitzt. Starterhebel mit
Segment, Starterrad, Antreiber und Rosettenzahnscheibe
entsprechend der Laufrichtung auswechseln.
Starterhebel-Anschlagfeder mit Verstärkung je nach Anschlag des
Starterhebels links oder rechts anschrauben.
Ventilatorring so anschrauben, dass die holen Seiten der
Schaufelrippen in Laufrichtung liegen.
Unterbrechernocken je nach Laufrichtung im Magnetschwungrad d.h.
auf Markierung "R" oder "L" setzten. Magnetschwungrad je nach
Laufrichtung mit der Keilnute "R" oder "L" aufschieben.
Zusatz zum ST 100: Der Unterbrechernocken wird nicht verändert.
Magnetring mittels 4 Stehbolzen und Druckplatte aus dem Magnet-
Schwungscheibengehäuse herausdrücken. (Stehbolzen zur
Wiedermontage dort belassen.) Bei Links- bzw. Rechtslauf wird
der zwischen den beiden rot markierten Magnetsteinen
eingeschraubte Stehbolzen in die entsprechende Bohrung des
Schwungscheibengehäuses "L" (links) oder "R" (rechts)
eingeführt. Anschließend wird der Magnetring mit dem
Magnetgehäuse zusammengepresst
Bei den Modellen ST 161, 201 und 281 ist folgendes anders: Die 4
Befestigungsschrauben der Unterbrechernabe herausschrauben und
die Unterbrechernabe soweit verdrehen, dass bei Linkslauf die
Markierung "L", bei Rechtslauf die Markierung "R" auf der
Unterbrechernabe mit der markierten Bohrung "RL" im
Magnetgehäuse zur Deckung kommen. Die Unterbrechernabe wird mit
den 4 Zylinderschrauben M 5x6 wieder angeschraubt. Magnetgehäuse
aufschieben, Starterritzel anbringen und befestigen.
Zündeinstellung durchführen.
Für diejenigen, die die Drehrichtung ihres Motors ändern wollen,
gibt es hier eine Anleitung für die Typen ST 161, 201, 281 zur
Reversierstarter demontage sowie die Drehrichtungsänderungen am
Motor. Diese lassen sich natürlich auch auf andere, ähnliche
Modelle übertragen.
Anleitung Starter
demontage / Änderung Drehrichtung (pdf / 1,3 MB)
Hinweis: Bei DUCATI und ISKRA ist generell nur Linkslauf
möglich!
Im
Grunde
können alle alten ST-Typen und ein paar Nachfolger auf den
Betrieb mit Petroleum oder Kerosin umgestellt werden. Obwohl
dadurch der Brennstoffverbrauch steigt und die Leistung sinkt,
konnte sich die Umstellung damals lohnen, da das
Petroleum/Kerosin billiger war (ist?) als Benzin. Die obere Abb.
zeigt den typischen 2-Kammer-Tank.
Hierzu einige Richtlinien:
a) Vorraussetzungen:
Bei der Arbeit müssen min. 40...50 % der Nennleistung des Motors
abgenommen werden. Motoren, die dauernd mit geringer Leistungs-
abnahme beansprucht werden, führen, wenn sie zu kalt werden, zu
Störungen.
b) Ausstattung:
Benötigt wird ein 2-Kammer-Tank, den entsprechenden Leitungen
und einem Dreiwegehahn. Der Vergaser braucht einen Ablasshahn,
der unterhalb der Schwimmerkammer sitzt und eine entsprechend
größere Bedüsung. Durch einen Zwischenring zwischen Zylinder und
Zylinderkopf wird die Verdichtung herabgesetzt werden. Bei einer
Verdichtung mit etwa 6:1, muss diese nun 5...5,3:1 betragen.
Beim ST 50/75 wäre das von 7:1 auf 6:1. Der Zwischenring ist
beim ST 50 1 mm, beim ST 75 1,5 mm dick. Beim ST 280 muss die
Vorzündung von 4...5 mm auf 3...3,5 mm herabgesetzt werden.
c) Betrieb:
In die kleine Kammer des Brennstofftanks kommt das übliche
Benzin-Ölgemisch, in die große das Petroleum- oder
Kerosin-Ölgemisch im gleichen Mischungsverhältnis. Gestartet
wird mit Benzin. Nachdem der Motor etwa 3...5 Minuten unter
Belastung warmgefahren wurde, wird der Dreiwegehahn zum
Petroleum- oder Kerosinbehälter umgestellt.
Wird der kalte Motor wieder gestartet, muss der Ablasshahn am
Vergaser geöffnet werden, um das Petroleum/Kerosingemisch
abzulassen. Somit wird erreicht, dass das für das Starten
notwenige Benzin sofort in den Motor gelangt.
d) Bedüsung:
"D." Abkürzung für Drosselklappenversion. Wegen Platzmangels und
Übersichtlichkeit werden nicht alle Einstellungen aufgelistet.
Soweit mir bekannt ist, kann auch der ST 101, 126, 151, 202 und
281 umgerüstet werden.
Mit Nassluftfilter:
Stamo
|
50
|
50
D.
|
75
|
75
D.
|
100
|
100
D.
|
160**
|
161
D.
|
200**
|
201
D.
|
280
|
280
D.
|
360
|
400
|
Vergaser
|
Bing
|
Bing
|
Bing
|
Bing
|
Sachs
|
Bing
|
Bing
|
Bing
|
Bing
|
Bing
|
Bing
|
Bing
|
Bing
|
Bing
|
Hauptdüse
|
86
|
85
|
84
|
85
|
65*
|
100
|
100/105
|
125
|
90/95
|
130
|
110/115
|
150
|
115/120
|
120
|
Nadel/Leerlaufd.
|
2,24
|
45
|
2,24
|
45
|
-
|
45
|
2,68
|
65
|
2,68
|
65
|
2,68
|
65
|
2,78
|
2,73
|
*Für neue Version mit 2,7 PS / **Für 22er Durchmesser
Mit Ölbadluftfilter:
Stamo
|
50
|
50
D.
|
75
|
75
D.
|
100
|
100
D.
|
160
|
161
D.
|
200
|
201
D.
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280
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280
D.
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360
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400
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Vergaser
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Bing
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Bing
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Bing
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Bing
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-
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Bing
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-
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-
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-
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-
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Bing
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-
|
Bing
|
Bing
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Hauptdüse
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84
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90
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82
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90
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-
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100
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-
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-
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-
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-
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110/115
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-
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120/125
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120
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Nadel/Leerlaufd.
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2,24
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45
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2,24
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45
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-
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45
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-
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-
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-
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-
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2,68
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-
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2,78
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2,73
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Nadelp./Luftschr.
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2
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1/2
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2
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1/2
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-
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1/2
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-
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-
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-
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-
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4
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-
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4
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4
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Die
Vorkriegsmotoren
können auch mit Petroleum betrieben werden. Die Abschnitte a-c
bleiben bei diesen unverändert, lediglich der Zwischenring wird
nicht gebraucht, da die Motorentypen 1...16 eine geringere
Verdichtung haben. Die dafür notwenige Bedüsung ist den Autoren
zur Zeit nicht bekannt, daher fehlt hier die Tabelle.
Obwohl
es
sehr viele Motoren gibt, ist die Ersatzteilversorgung, zumindest
zu den Sachs typischen Teilen, eher schlecht. Etwa bei
Motoranbauteile wie Auspuff, Luftfilter und Tank. Solche Teile
werden nicht oft einzeln angeboten, meist muss ein Schlachtmotor
als Ersatzteillager herhalten.
Aber es gibt auch verfügbare Normteile, wie Lager, Simmerringe
und typische Zündungsteile wie Kondensator und Kontakte. Bei den
Vorkriegsmotoren müssen die Stopfbuchsen meist durch Simmerringe
ersetzt werden (ggf. aufbohren), da es diese eventuell nicht
mehr gibt.
Ähnlich sieht es mit den elektronischen Zündungen ("Motoplat")
aus, die z.B. im ST 251 verbaut sind. Sind dagegen Kondensator
und Kontakte nicht mehr aufzutreiben, kann man diese auch durch
einen Zündchip ersetzen. Die Zündspule kann man auch neu wickeln
lassen, z.B. bei der Firma Laubtec. Bei den BING Vergasern aber
auch anderen Norm-Teilen, gibt es noch ein paar Anlaufstellen
(siehe Links).
Da viele Teile noch in heutigen Motoren, wie Rasenmäher und
Mopeds/Motorräder, in ähnlicher Form verbaut sind, sind diese
Geschäfte/ Werkstätten noch immer gute Anlaufstellen um
entsprechende Teile zu bekommen. Aber auch auf Teilemärkten, oft
zusammen mit Oldtimertreffen, kann es das ein oder andere Teil
wie z.B. Tankdeckel geben. Natürlich lohnt auch ein Blick in
Online-Auktionshäuser.
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