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War verbaut in


Hier findet sich alles mögliche zu den ST-Modellen.

ST 30
ST 50
ST 51
ST 75
ST 75 RM
ST 76 RM
ST 100
ST 360

ST 30

Der ST 30 war der kleinste Motor dieser Baureihe. Mit der Einführung 1962 fiel er in den Zeitraum der nächsten Motoren-Generation, wie der ST 161 und ST 201. Er war aber gut von den anderen zu unterscheiden, denn er bekam ein komplett eigenes Design. So etwa besaß der Sackzylinder keine abnehmbare Luftleitkappe, es wurde alles zu einem Teil vergossen. Er war auch der einzige dieser Reihe, der sich die Kühlluft von der Abtriebsseite holte. So konnte auf ein Lüftungsgitter verzichtet werden, was ihn nochmals kürzer in der Länge machte.

Doch seine Größe bedeutete nicht, dass er entsprechend wenig konnte. Im Gegenteil, er bekam die gleiche Vielfalt an Anbauteilen und Ausrüstung, wie die anderen Motoren auch. Sogar ein Ölbadluftfilter war dabei. Dennoch war er wohl, bedingt durch die generell sehr hohe Betriebsdrehzahl, prädestiniert als Pumpaggregat. Zumindest bei den Geräten als Flanschmotor, ist er vor allem an der Firma Loewe, Typ Libelle, zu finden.

Klein allerdings war die Bedienungsanleitung. Die ersten Ausführungen waren sogar lediglich kleine Faltblätter aus dickem Papier. Später ging man zu kleinen Heftchen über, wie sie etwa u.a. beim ST 76 / ST 96 verwendet wurden.

Gebaut wurde er bis ca. 1979 und war sehr beliebt. Rein nach der Häufigkeit, ohne die Stückzahlen zu kennen, war lediglich der ST 50 noch begehrter.


ST 50

Mit dem ST 50 wurde die Motorenpalette 1954 nach unten erweitert. Er entstand, wie einige wenige, direkt aus einem Fahrradmotor, in diesem Fall dem beliebten Sachs 50. Durch die besonders leichte Bauweise kamen so auch tragbare Antriebsgeräte in Frage, wie Rücken-tragespritzen und Heckeschneide-Maschinen.
Beim Design ging er allerdings eigene Wege. Zu Anfang sah er zwar den anderen Motoren recht ähnlich, doch statt des großen Sachs-Logos, hatte er schon den Sachs-Schriftzug. Dafür aber den gleichen Muschel-Nassluftfilter, wie der frühe ST 100. Um 1958 rum änderte sich sein Aussehen deutlich. Die Ventilatorhaube war nun mehr birnenförmiger und die Luftleitkappe öffnete sich nach hinten kastenförmig. Diese wurde kurze Zeit später unten abgerundet.
Besonders war er auch, wenn als Anlasser der Kickstarter gewählt wurde. Anders als die klassischen Kickstarter, könnte dieser, von der Konstruktion und Design der Verkleidung her, fast komplett vom Fahrradmotor stammen.

Doch das neue, gut unterscheidbare, Aussehen brachte ihm nicht viel, denn fast zeitgleich wurde ihm ein größerer Bruder zu Seite gestellt, der ST 75. Natürlich im gleichen, neuen Design.

Im Gegensatz zu den anderen Motoren, konnte bei diesen die Drehrichtung nicht durch einfaches Umstellung der Zündanlage erfolgen, sondern man musste eine komplette Zündanlage mit der entsprechenden Drehrichtung einbauen.
Diese wurde Anfang 1960 nochmal geändert, auf Stahlschwungrad mit Ferroxdure-Magneten. Ein Austausch der Zünd- und Lichtspulen, sowie der Schwungräder, war nun mit den vorherigen Modellen nicht mehr möglich.

Die Leichtigkeit wurde nochmals dadurch unterstrichen, dass es ihn in der Ausführung ohne Ventilator, Ventilatorhaube, Luftleitkappe und Tank gab. Die Kühlluft kam in diesem Fall vom Anbaugerät, etwa als Rückentragespritze.
Ein besonderes Anbauteil war das schwenkbare Getriebe, das mittels Hinzunahme eines Zwischenflansches und nach Umsetzen der Gewindestehbolzen, um jeweils 90° schwenkbar war. Dieses stand aber wohl nur eine sehr kurze Zeit zur Verfügung.

Leider gibt es keine Stückzahlen der Motoren, daher kann man nur nach der Häufigkeit gehen. Und danach war der ST 50 mit Abstand der beliebteste Motor. Und das, obwohl er "nur" bis 1971 gebaut wurde.


ST 51

Die meisten Stamos sind richtige Allrounder, dass gilt aber nicht für den ST 51. Dieser wurde speziell für Rückentragespritzen entwickelt. Er kam 1966 auf den Markt. Im Vergleich zum ST 50, war er deutlich leichter und sogar etwas stärker. Vor allem deshalb, da er über Fremdluft gekühlt wurde, konnte so einiges an Teilen gespart werden. Gespart wurde auch an der Bedienungsanleitung, die es (eventuell) nur als Faltblatt aus dickem Papier gab.
Auch die Bauform war sehr speziell. Die komplette Zündeinrichtung befand sich über dem Motor, zudem war er generell nur als mit hängendem Zylinder zu bekommen.
Als Spezialmotor war er natürlich nicht weiter ausrüstbar oder besaß Anbauteile. Bis auf eine Lichtspule, für was genau diese auch immer genutzt werden konnte. Besonders war auch eine Version des Ansauggeräuschdämpfers, wo der komplette Vergaser in einen Kasten verpackt wurde.

Die Produktion endete 1971. Trotz der guten Voraussetzungen kam er wohl nicht so gut an, da er heute sehr selten ist. Immerhin wurde er bis dahin, wie alle anderen Motoren auch, stetig verbessert, was man anhand der fortlaufenden Nummerierung verschiedener Literatur sehen kann.


ST 75

Der ST 75 ist die stärkere Version des ST 50, der aber erst ein paar Jahre später, 1957, eingeführt wurde. Ziemlich genau zu dem Zeitpunkt wo das Design geändert wurde.

Was das Design angeht, gab es ihn für die Gutbrod-Hacke in einer Sonderausführung. Dabei wurde ein großer, runder Tank über dem Reversierstarter befestigt, dazwischen gab es ein Lüftergitter. Der Starter blieb im Grunde der selbe. Bei einer weiteren Ausführung, ebenfalls für Gutbrod, war ein Nassluftfilter im Tank verbaut, mit Vorabscheider, für besonders staubige Einsatzgebiete.
Der Vollständigkeit halber, die gleiche Version gab es auch mit dem Stamo-Tank.

Auffällig war auch, dass die Einstelldaten für den Vergaser in den Holder- und Gutbrodhacken, in der Stamo-Anleitung oft extra mit erwähnt wurden. Ebenso gab es SMD-Mitteilungen dazu mit geänderten Einstellungen. Daran konnte man gut erkennen, dass er in diese Firmen häufig eingebaut wurde.

Die Produktion wurde zeitgleich mit dem ST 50, im Jahr 1971, eingestellt. Leider gibt es keine Stückzahlen zu den einzelnen Motoren. Nimmt man nämlich die Häufigkeit der reinen Stamo-Version, liegt er deutlich unter dem ST 50. Da er aber oft, u.a. in die oben erwähnten, Hacken, welche ich nicht mitgezählt hatte, eingebaut wurde, könnte die Zahl ähnlich hoch oder sogar größer sein.


ST 75 RM

Der ST 75 RM war die spezielle Rasenmäher-Variante des ST 75. Wobei im Grunde nur der Hubraum genau gleich ist, da alle Bauteile auf diesen speziellen Einsatzzweck angepasst worden waren. Und das sieht man vor allem an dessen Design. Die Sachs-Motoren wurden zwar schon vorher in Rasenmähern eingebaut, nur waren diese lediglich reine liegende Versionen.
Beim ST 75 RM dagegen, entwickelte man eine eigene Motorhaube, die den ganzen Motor, inklusive Benzintank, umfasst und gleichzeitig als Ventilatorhaube diente. Ein Merkmal, das später, u.a. beim SB 93 und SB 130 / SB 140 (vom mit integrierten Tank abgesehen), wieder verwendet werden sollte. Eine weitere Besonderheit war die Farbe. Er war der erste Sachs, der ab Werk in rot ausgeliefert wurde, anstelle den typischen alu/silber-schwarz Farben. Dazu gehörte die Motorhaube, Starteranschlussgehäuse und Starter. Ab ca. 1968 gab es in ebenfalls in alufarben, welche aber kaum genommen wurde. Die Haube weiste auch ein kleines Detail auf: Über der Gemischschraube ist ein Loch gebohrt worden, um eine einfache Vergasereinstellung zu ermöglichen. Und statt dem Kurzschlussknopf gab es einen kleinen Hebel. Der Gashebel wirkte direkt auf das Reglergestänge, der Einfachheit halber war nur Stand- oder Vollgas möglich.

Auf den Markt kam er 1960, zu einer Zeit, wo der Bedarf an Rasenmähern immer weiter anstieg. Gedacht war er für den gewerblichen Bereich, konnte aber auch für den privaten Einsatz genutzt werden. Als Anbauteil gab es zwei verschiedene Zentrierflansche, um möglichst viele verschiedene Motoren anbauen zu können.
Zur reduzierung des Motorengeräusches, war ein Ansauggeräuschdämpfer standardmäßig montiert.

Es gab für ihn sogar ein eigenes Prospekt, wo eine Liste mit verschiedenen Einbaufirmen bei lag. Zu sehen ist er heutzutage aber eher selten.

Er wurde bis 1968 gebaut. Dessen Nachfolge übernahm der ST 76 RM, mit dem er schon vorher etwa 2 Jahre parallel gebaut worden war.


ST 76 RM

Der ST 76 RM war, wie der ST 75 RM, die "Rasenmäher"-Variante, hier des ST 76. Er wurde somit auch speziell für den Rasenmähereinsatz entwickelt.
Wobei Zylinder und Tankhalterung mit der liegenden Stamo-Version genau gleich waren. Und auch sonst gab es optisch kaum Unterschiede. Spezielle Merkmale der RM-Version waren, neben dem typischen Kurbelgehäuse und -welle, einen Benzintank mit seitlicher Öffnung und einen Auspuff mit Schwalbenschwanz. Anders als beim ST 75 RM, gab es ihn hauptsächlich in den typischen silber/alu-Farben, obwohl auch rot möglich war. In dieser Farbe waren die Lüfterhaube, Starteranschlussgehäuse, Starter, Tankhalterung und Tank. In dieser Ausführung ist er allerdings sehr selten.

Eingeführt wurde er 1966 und war damit parallel, speziell als Ergänzung, zum ST 75 RM gebaut worden. Die Vorteile, wenn auch nur gering, waren geringerer Kraftstoffverbrauch und Gewicht. Für die ersten Modelle gab es nur einen Drosselklappenvergaser, kurze Zeit später auch den Membranvergaser. Als Anbauteil gab es zwei verschiedene Zentrierflansche, um möglichst viele verschiedene Motoren anbauen zu können.
Ab 1968 wurde die Luftfilterung verfeinert. Standardmäßig war nun ein Ansauggeräuschdämpfer mit Vorabscheider installiert.

Gebaut wurde er bis ca. 1971, übrigens parallel mit dem SB 77 / SB 97.


ST 100

Der ST 100 gehörte, neben dem ST 160 und ST 200, zu den ersten Modellen der neuen Nachkriegsreihe. Er war auch einer der wenigen, die aus einem Fahrradmotor heraus entstanden. Eingeführt wurden diese etwa 1950. Optisch waren sie auch kaum zu unterscheiden, wobei die frühen Modelle des ST 100 aber noch den Muschel-Nassluftfilter und Benzintank der Vorkrieg-Stamos hatten.

Ab ca. 1958 bekamen diese ein kleines "Facelift". Typisch für die frühen Modelle war das große Sachs-Logo auf der Ventilatorhaube. Dieses wurde durch einen Sachs-Schriftzug ersetzt.

Neben dem ST 160, gab es ihn auch als Sonderausführung für Gasmäher, als direkter Nachfolger des Stamo 12. Das sieht man vor allem dann sehr deutlich, wenn man die jeweiligen Prospekte miteinander vergleicht. Es wurde im Grunde nur der Motor getauscht, der Rest ist nahezu gleich geblieben.
Ein Alleinstellungsmerkmal des ST 100 war der umschaltbare Feinregler. Je nach Stellung des Hebels am Reglergehäuse, konnte man ihn mit 3.000 U/min oder 3.600 U/min laufen lassen.
Eine weitere, sehr spezielle und kaum erwähnte, Einbauart war die als Go-Kart. Diese unterschied sich hauptsächlich durch ein längeres Auspuffrohr, statt des direkt angeflanschten Auspuffes. Zum starten gab es einen Anwerfgurt und die Kraftübertragung erfolgte über eine Fliehkraftkupplung mit Kettenrad.

Ab ca. Mitte 1959, gab es den ST 100 in verbesserter Ausführung: Statt der F&S Gegenstromspülung, wurde nun die Umkehrspülung verwendet. Dadurch erhöhte sich die Leistung von 2,5 auf 2,75 PS. Die Kurbelwelle wurde dabei von 17 auf 20 mm verstärkt, der Antriebskonus blieb mit 1:10 jedoch gleich. Auch die Einbaumaße blieben die selben, lediglich die Länge des Motors in Richtung Ventilatorhaube vergrößerte sich um 6 mm. Das sieht man vor allem auch in der ETL. Beim Übergang gab es diese mit dem Hinweis "Bis Motornummer 2.931.703" und "Ab Motornummer 2.931.704".

Er gehörte zu den sehr erfolgreichen Modellen, vor allem, da er bis 1975 gebaut wurde. Schaffte es aber nur auf "Platz 3", geht man nach der Häufigkeit. Leider gibt es keine Stückzahlen. Dafür könnte er der vielseitigste sein, was den Einbau in verschiedene Firmen betrifft. So etwa standen auf einem Einstelldatenblatt für Vergaser ganze 44 Firmen.


ST 360

Der ST 360 war in mehrerer Hinsicht einer der besonderen Motoren von Sachs. Gebaut wurde er spätestens ab dem Frühjahr 1950, vom Aufbau her aber genau wie die Vorkriegmotoren 200, 250 und 300 ccm. Also technisch zwar angepasst, optisch dagegen kaum von den anderen zu unterscheiden. Zu dieser Zeit nannte man die Motoren auch meißt "x ccm" oder "Stamo x ccm". Der ST 360 bekam also nie eine eigene Typennummer, wie z.B. "Stamo 20". Mit 360 ccm Hubraum (ab ca. 1954 werden 356 ccm angegeben) und 8 bis 9 PS Leistung, wurde er als ein Motor für besonders schwierige und anspruchsvolle Arbeiten, mit stark wechselnder Last, angeboten. So etwa als Gasmäher, wenn man schlechtes Gelände zu mähen hatte, sollte man diesen wählen, statt des 300 ccm Motors. Ansonsten wurde er, neben den Hackmaschinen (bis 4 m Arbeitsbreite) und Einachsern, auch für das sogenannte "Fulda Mobil" beworben.
Auf besonderen Wunsch gab es ihn mit Ölbadluftfilter oder Zyklonvorfilter mit Nassluftfilter. In einer Sonderausführung, als "ST 360 S", mit Anschluss für eine biegsame Welle auf der Magnetseite. Als Starteinrichtung gab es übrigens nur einen reinen Hebelstarter.

Eine Einzigartigkeit (bei den Sachs) dieses Modells ist es, dass er mit einer Mischung aus Benzin (1:25 Mischung) und Diesel, im Verhältnis 1:1, betrieben werden konnte. Dazu gab es extra ein Infoblatt. Mehr aber auch nicht, sprich, es wurde sonst nie mehr erwähnt. Vielleicht, weil der Betrieb aufwändiger war, als mit Kerosin oder Petroleum. Auch war er so nur für reinen Sommerbetrieb gedacht. Zwar musste man ihn für den Diesel-Mischbetrieb nicht umrüsten und konnte ihn meist ohne reines Benzin direkt starten (außer bei sehr kalter Witterung), hatte dafür aber einen höheren Zündkerzenverschleiß und größere Ölkohlebildung. Diese musste im schlechtesten Fall schon nach 50 Betriebsstunden entfernt werden. Der Mehrverbrauch lag, gegenüber dem reinem Benzinbetrieb, bei 5 bis 15%. Und es musste, je nach Dieselbeimischung, auf die Größe der Vergaserdüse geachtet werden. Angegeben wird eine Hauptdüse Größe 130, je nach Einstellung und mehr Beimischung von Benzin, musste eine kleinere (125 oder 120) genommen werden.

Ein paar Jahre später, nachdem die neuen ST-Modelle auf den Markt gekommen waren, wurde er technisch verbessert, bzw. an deren Baukastenprinzip angepasst. So etwa war der Hebelstarter nun vorne montiert, der Teile vom ST 280 enthielt. Dadurch konnte man zwar den alten Grob- und Feinregler nicht mehr nutzen, dafür ergriff man direkt die Möglichkeit, den Feinregler der ST-Modelle, wieder vom ST 280, einzubauen. Als die ST-Modelle, um 1955, den neuen Sachs-Schriftzug bekamen, statt des vorherigen runden Sachs-Logos, bekam der ST 360 ebenso den länglichen Schriftzug.
Hauptsächlich wurde er wohl in verschiedenen Einachs-Traktoren verbaut, vor allem im Holder EF, bzw. EB. Als reiner "Stamo" ist er selten zu finden, am ehesten als Antrieb für Tragkraftspritzen.
Er war noch recht lange im Angebot, bis ca. 1961. Wahrscheinlich deshalb, da kurz zuvor der ST 400 auf den Markt kam und gleich danach der ST 281, welche ihn quasi ablösten.


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