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War verbaut in


Hier findet sich alles mögliche zu den Stamo Vorkrieg-Modellen.

Stamo 1, 2, 3, 4

Stamo 5, 6

Stamo 7, 8

Stamo 9

Stamo 10, 11

Stamo 12

Stamo 13, 14

Stamo 15

Stamo 16

Stamo 21, 22, 23

Stamo 24

Sachs und Rotax

Sachs während dem Krieg

Die fehlenden Typen

Stamo 1, 2, 3, 4

Historisches:
Sachs stieg relativ spät in die Motorisierung der Landwirtschaft ein. Für Motoren verschiedenster Arten gab es schon einige Hersteller, ab 1929 baute etwa ILO, später einer der größten Konkurrenten, kleine, kompakte und hochdrehende 2-Takter. Bei F&S fing man ab ca. 1932 damit an. Es waren zuerst zwei verschiedene Motorausführungen: Stamo 1 und 3, je ohne und mit Getriebe, 75 ccm und 1,25 PS, abgeleitet womöglich vom 74 ccm Fahrradmotor, sowie den Stamo 2 und 4, je ohne und mit Getriebe, 120 ccm und 2 PS.
Der Kupplungsflansch bzw. das Getriebe waren Teil des Kurbelgehäuses, man konnte die Motortypen also nicht einfach so untereinander tauschen. Auch war die Laufrichtung fest vorgegeben. Gedacht waren diese Motoren, sogenannte "Mädchen für alles", für alle möglichen Arbeiten bei denen sich ein Elektromotor nicht lohnte, bzw. keine Stromleitung gelegt werden konnte. Ebenso waren die Sachs Motoren flexibel und universell einsetzbar, sprich Motoren für mehrere Einsatzzwecke. Das betraf aber nicht nur den landwirtschaftlichen Bereich, sondern alle möglichen Gebiete, wie Gewebe und Bauwirtschaft. Durch verschiedene Koppelungen/Flansche, Riemenscheibe und Kettenritzel waren die Möglichkeiten nahezu unbegrenzt. Natürlich nur für Arbeiten, welche bis zu 2 PS an Leistung erforderten. In Sonderfällen war auch der Abtrieb über die Magnetseite möglich.
Ab ca. 1949 gab es eine Namensänderung: Stamo 2: Stamo 120 R-L / Stamo 4: Stamo 120 GR-GL. Ebenso gab es eine optische Änderung, an der man die Nachkriegsprodukte erkennen kann: Das Sachs-Logo auf der Lüfterhaube war vorher eine genietete Plakette, danach auf die Haube gegossen.
Im Laufe der Zeit entwickelte sich vor allem der Stamo 4 zu einem Verkaufsschlager. Die kleineren Stamos 1 und 3 waren dagegen nicht so sehr gefragt und wurden daher nach dem Krieg auch nicht mehr weiter gebaut.
Die Leistung der Stamos 2 / 4 erhöhte sich ab ca. 1938 noch von 2 auf 2,5 PS. Mit einer kriegsbedingten Unterbrechung wurden diese noch bis ca. 1951 weitergebaut.

Genereller Aufbau:
Das Motorgehäuse mit Sockel besteht aus einer Aluminiumlegierung. Die Wellenenden sind mit Asbest-Graphit-Dichtungen abgedichtet. Das Pleuellager ist als Rollenlager so stark ausgebildet, dass es eine unbegrenzte Lebensdauer hat. Der Kolben besteht aus einer Spezial-Aluminiumlegierung mit zwei Kolbenringen. Der Kolben ist ein Nasenkolben, um die Frischgase nach oben zu leiten und die Abgase durch den Auspuffkanal zu schieben. (Querstromspülung). Der Zylinder ist aus Grauguss und ein Sackzylinder (kein separater Zylinderkopf).
Die Kühlung erfolgt durch das auf dem Schwungrad sitzende Lüfterrad. Der Kühlwind wird durch die Ventilatorhaube aus Aluminium, die den Zylinder weit umgreift, komplett auf den Zylinder geblasen.
Der Vergaser von F&S ist ein einfacher Kolbenschieber-Seitenschwimmervergaser mit austauschbarer Hauptdüse, wahlweise mit Regleranschluss.
Der Luftfilter ist ein Nassluftfilter mit Chokeklappe und besteht aus mehreren Lagen feinstem Drahtgitter, welches eingeölt werden muss. Ab ca. 1940 wurde eine breitere Version eingesetzt.
Der Starter ist wahlweise ein Hand- oder Fußstarter. Dieser ist an der Abtriebsseite montiert. Dessen Zahnsegment greift in das Zahnrad der Abtriebswelle ein.
Die Zündanlage kam zuerst von Wolfram, später von Alni (auch wenn Bosch drauf steht). Der Unterschied lag vor allem darin, dass die Wolfram-Anlage Stege von der Zündspule zum Kondensator/Kontake hat. Die Alni-Anlage hatte dagegen den typischen Aufbau, wie er noch Jahrzehnte später verwendet wurde.
Der Drehzahlregler ist ein Feinregler, der die Höchstdrehzahl (Norm: 3.000 U/min) möglichst konstant hält. Die Höchstdrehzahl ist am Regler selber bequem einstellbar. Mittels verschiedener Reglerfedern sind mehrere Drehzahlen möglich: 2.000, 2.250, 2.500, 3.000, 3.500 und 3.800 U/min.

Frühe Modelle:
Die ersten Motoren waren etwas anders gestaltet, quasi Prototypen/Vorserienmodelle. Manche Merkmale, wie die Lüfterhaube, wurden schnell wieder geändert, andere, wie der Auspuff, noch eine kurze Zeit weiter verwendet. Hauptsächliche Unterschiede waren:
- Lüfterhaube: Diese war zuerst rein birnenförmig, später abknickend birnenförmig und war dadurch laufrichtungsgebunden
- Kühlrippen Zylinderkopf: Diese waren zur Zündkerze hin von waagerecht nach senkrecht aufsteigend, später komplett senkrecht
- Luftfilter: Dieser war anfangs kleiner und hatte noch keine Choke-Klappe
- Auspuff: Dieser war zuerst aus Guss, später aus dünnem Blech
- Der Kurzschlussknopf war zuerst Sonderzubehör, später Serie.

In den ersten Prospekten waren zusätzliche Ausrüstungsmöglichkeiten genannt, die später aber nicht mehr verfügbar waren:
- Lichtspule (5 W)
- Luftfilter für staubige Arbeitsplätze
- Zusätzlicher Auspufftopf.

Übrigens: Damals gab es noch keinen Zündkerzenstecker, das Zündkabel wurde mittels Klemme an die Zündkerze montiert.


Stamo 5, 6

Diese waren reine Flanschversionen der 75 und 120 ccm Modelle und wurden ab ca. 1934 ins Programm aufgenommen. Sie waren besonders für Einachsschlepper interessant und auch sonst überall dort, wo eine besonders kompakte und leichte Bauweise benötigt wurde.
Daher hatten diese, statt des Starterhebels hinten an der Abtriebswelle, eine Starterrolle vorne an der Zündungsseite, ebenso einen anderen Auspuff. Dieser war waagerecht und das Auspuffrohr ging vor den Motor. Diese gab es auch als liegende Version, welche heute allerdings sehr selten ist.
Wie die Stamos 1 / 3 und 2 / 4, konnte man diese konstruktionsbedingt nicht einfach so zu einem anderen Typ umändern.
Ab ca. 1949 gab es eine Namensänderung: Stamo 6: Stamo FR-FL. Ebenso gab es eine optische Änderung, an der man die Nachkriegs-produkte erkennen kann: Das Sachs-Logo auf der Lüfterhaube war vorher eine genietete Plakette, danach auf die Haube gegossen.
Ansonsten unterschieden sich die Stamos 5 und 6 nicht von den Stamos 1 bis 4, auch nicht hinsichtlich der Produktionszeiten.


Stamo 7, 8

Historisches:
Da sich die kleinen Motoren gut bewährten, ging man schnell dazu über, leistungsstärkere Motoren zu konstruieren. Ab etwa Frühling 1934 kam der Stamo 7, ohne Getriebe und Stamo 8, mit Getriebe, 250 ccm und 5 PS, auf den Markt. Wobei der Stamo 7, standardmäßig mit Sockel, gleichzeitig als Flanschmotor ohne Sockel (bei gleicher Typbezeichnung!) genutzt werden konnte. Im Gegensatz zu den 75 und 120 ccm Motoren, ist das Getriebe am Stamo 8 aber angeflanscht, er konnte also einfach zum Stamo 7 abgerüstet werden. Und, anders als beim Stamo 9, konnte der Stamo 8 ohne große Änderungen (und Typenänderung) in Grasmähern eingebaut werden.
Schon in der Ersatzteileliste konnte man feste Einbaufirmen erkennen. Dort werden u.a verschiedene Auspuffflansche für Platz und Drescher genannt.
Ungefähr ein bis zwei Jahre später wurde die Leistung leicht erhöht, auf 5,5 PS.
Ab ca. 1949 gab es eine Namensänderung: Stamo 7: Stamo 250 R-L / Stamo 8: Stamo 250 GR-GL. Ebenso gab es eine optische Änderung, an der man die Nachkriegsprodukte erkennen kann: Das Sachs-Logo an der Seite der Lüfterhaube war vorher eine genietete Plakette, danach vorne auf die Haube gegossen.
Mit einer kriegsbedingten Unterbrechung wurden diese Typen noch bis ca. 1954 gebaut.

Genereller Aufbau:
Das Motorengehäuse besteht aus einer Aluminiumlegierung. Die Wellenenden sind mit Asbest-Graphit-Dichtungen abgedichtet. Das Pleuellager ist als Rollenlager so stark ausgebildet, dass es eine unbegrenzte Lebensdauer hat. Der Kolben besteht aus einer Spezial-Aluminiumlegierung mit drei Kolbenringen. Der Kolbenboden hat zwei gegenüberliegende kleine Einfräsungen, um die Frischgase nach oben in den Zylinder zu leiten. Durch den Ausströmschlitz, der um 90° von den beiden Einströmkanälen entfernt ist, gelangen die Abgase in den Auspufftopf (Gegenstromspülung). Der Zylinder ist aus Grauguss. Am abnehmbaren Zylinderkopf ist ein Dekompressor montiert, um den langsam laufenden Motor abzustellen. Dieser konnte wahlweise durch einen Einspritzhahn ersetzt werden, um das starten des kalten Motors zu erleichtern.
Die Kühlung erfolgt durch das auf dem Schwungrad sitzende Lüfterrad. Der Kühlwind wird durch einen spiralförmigen Windmantel aus Aluminium, die den Zylinder weit umgreift, komplett auf den Zylinder geblasen.
Der Vergaser, zuerst von Graezin, ca. Anfang 1940 durch Bing ersetzt, ist ein Kolbenschieber-Seitenschwimmervergaser mit zusätzlicher Leerlaufdüse und Standgasschraube. Beim Graezin ist die Leerlaufdüse austauschbar, beim Bing fest eingebaut.
Der Luftfilter am Graezin-Vergaser ist ein Nassluftfilter und besteht aus mehreren Lagen feinstem Drahtgitter, welches eingeölt werden muss. Der Luftfilter am Bing hat den gleichen Aufbau aber noch eine zusätzliche Chokeklappe.
Der Starter ist wahlweise ein Hand- oder Fußstarter. Dieser ist zwischen Kurbelgehäuse und Magnetschwungrad montiert. Dessen Zahnsegment greift in das Zahnrad der Abtriebswelle ein.
Die Zündanlage war von Wolfram (teilweise auch von Alni), welche später durch eine neuere Version ersetzt wurde (auch wenn Bosch drauf steht). Der Unterschied lag vor allem darin, dass die Wolfram-Anlage Stege von der Zündspule zum Kondensator/Kontakte hatte. Die Alni-Anlage hatte dagegen den typischen Aufbau, wie er noch Jahrzehnte später verwendet wurde. Dadurch ergaben sich verschiedene Zünd-Einstellungen (02/1940):

Wolfram-Magnet: Unterbrecherhub: 0,3...0,4 mm / Vorzündung: 4 mm / Abstand Polschuh-Ankerkern: 4...7 mm.
Alni-Magnet: Unterbrecherhub: 0,3...0,4 mm / Vorz. 200+250 ccm: 4...4,5 mm; 300 ccm: 4,5...5 mm / Abst. Polschuh-Ankerkern 6...8,5 mm.

Der Drehzahlregler ist wahlweise ein Grob- oder Feinregler, der die Höchstdrehzahl (Norm: 3.000 U/min) möglichst konstant hält. Die Höchstdrehzahl ist am Feinregler selber bequem einstellbar. Mittels verschiedener Reglerfedern am Feinregler sind auch mehrere Drehzahlen möglich: 2.000, 2.250, 2.500, 3.000 und 3.500 U/min. Der Grobregler hat dagegen nur eine festgelegte Drehzahl, die lediglich bei Bedarf erhöht werden kann. Dazu werden, nach Abnehmen des Aluminiumgehäuses, Beilagscheiben unter die beiden Federn in den Führungsbüchsen gelegt.

Frühe Modelle:
Wie bei den 75 / 120 ccm Modellen, sahen diese anfangs etwas anders aus. In diesem Fall war es hauptsächlich die Front. Diese erinnert an die großen ILO-Motoren. Denn das Lüftungsgitter war nicht vorhanden, stattdessen durch einen Deckel verschlossen. Wo diese die Kühlluft genau herholten, ist auf den Bildern nicht ersichtlich. Ebenso ging das Zündkabel vorne, über dem Deckel raus, später seitlich.
Ebenso gab es diese zuerst mit einer Lichtspule (5 W), die später aber nicht mehr erwähnt wurde.


Stamo 9

Womöglich zeitgleich wurde aus dem Stamo 8, mit entsprechender Ausrüstung, der Bindermotor Stamo 9. Ebenfalls zuerst mit 5 PS, kurze Zeit später mit 5,5 PS. Das gleiche gilt auch für die "Frühe Modelle"-Ausführung.
Der Stamo 9 war dafür gedacht, das gesamte Förder- und Schneidwerk am Binder unabhängig von der Zugkraft der Pferde zu machen. Die Leistung reichte für Bindermäher bis zu 7 Fuß (normal waren 4 bis 6 Fuß) Schnittbreite. So konnte eine gleichmäßige Schnittgeschwindigkeit gehalten werden. Er war leicht an jeden Binder montier- und ebenso wieder demontierbar, um auch für andere Aufgaben verwendet zu werden. Außerdem war er (ohne Namensänderung!) auch für andere Gerätschaften gedacht. Z.B. für Grasmäher mit breitem Mähbalken oder auch mit Eigenantrieb (Vollmotorisiert) und Hackmaschinen (hier bis 3 m Breite) gedacht.
Er soll, laut Prospekt, der einzige Bindermotor gewesen sein, der den besonderen Vorteil hatte, dass nur ein Hebel für Leerlauf, Kupplung und Drehzahl zur Bedienung nötig war.
Scheinbar verkaufte er sich relativ gut, da es noch einige gibt. Da er aber einfach wieder zurückbaubar ist, lässt sich das schwer ermitteln.
Gebaut wurde er bis ca. 1945. Die Produktion wurde nach dem Krieg anscheinend nicht mehr aufgenommen, womöglich zu Gunsten des stärkeren Stamo 16.

Die zusätzliche Ausstattung gegenüber dem Stamo 8 ist:
- Weiter nach außen ragender und größerer Kühllufteinlass
- Hochstehender Vorfilter (schnorchelähnlich) und Filterkasten
- Grobregler
- Seilzug für Gashebel und Dekompressor
- Getriebe: 2,8, mit 1.070 U/min an der Vorgelegewelle
- Fliehkraftkupplung mit vorgebauter Gummigewebescheibe
- Vorgelegekettenrad mit 60 Zähnen für die Messerwelle am Binder
- Befestigungsrahmen oder Eisenplatte mit 15zähnigen Kettenrad und Klauenkupplung.

Wenn er ebenfalls auf einem Grasmäher eingesetzt werden sollte, musste folgendes nachbestellt werden:
- Flansch mit Kettenrad (Fliehkraftkupplung vorausgesetzt)
- Kette 5/8 x 3/8, 60 Glieder, ca. 1 m lang
- Kettenrad 23-zähnig (an der Exzenterscheibe des Grasmähers anzubringen).


Stamo 10, 11

Mit 200 ccm und 4 PS sollten diese eine Ergänzung zwischen den 120 und 250 ccm Modellen sein. Sie kamen kurze Zeit nach der Einführung des Stamo 7 und 8, ca. 1935, auf den Markt.
Diese entsprechen, vom Aufbau her, den Stamos 7 und 8, nur mit geringerer Leistung.
Wirklich verkauft hatten sich diese wohl nicht, heute sind sie jedenfalls sehr selten. Sie wurden auch nur bis ca. 1945 gebaut.


Stamo 12

Relativ spät, ca. ab 1936, wurde der Stamo 4, mit entsprechender Erweiterung, zum speziellen Grasmähermotor Stamo 12. Der Stamo 9 etwa konnte schon vorher hierfür verwendet werden. Er diente zum Messerantrieb, damit weniger Pferde oder auch ein Ochsengespann zum ziehen des Mähers ausreichten. Somit konnte ein gleichmäßiger Schnitt erreicht werden und der Messerbalken verstopfte nicht so schnell.
Ab ca. 1949 gab es eine Namensänderung: Stamo 12: Stamo G 120 GR-GL.
Mit einer kriegsbedingten Unterbrechung wurde er noch bis ca. 1951 gebaut. Wobei mir nach 1945 kein Motor bekannt ist.

Die zusätzliche Ausstattung gegenüber dem Stamo 4 (normal linkslaufend, bei rechtsschneidendem Messerbalken) ist:
- 1 m langem Bowdenzug mit Handgashebel am Vergaser
- Getriebe: 2,7, mit 1.100 U/min an der Abtriebswelle
- Fliehkraftkupplung mit auf der Innenseite angebrachtem 18- (o. 23-)zähnigem Kettenrad für Kette 5/8 x 3/8
- mit Kette 5/8 x 3/8, 60 Glieder, ca. 1 m lang
- mit 26-zähnigem Vorlegekettenrad
- Auf Wunsch, bei besonderen Fällen, mit Drehzahlfeinregler.

Sollte der Motor für einen Vollölbad-"Fahr"-Grasmäher verwendet werden, wurde eine passende Kurbelscheibe mit 32zähnigem Vorgelege-kettenrad, sowie ein 23-zähniges Kettenrad an der Fliehkraftkupplung geliefert.


Stamo 13, 14

Während die Mechanisierung voranschritt wurde der Ruf nach noch größerer Leistung lauter. So wurden ab ca. 1938 zwei weitere Modelle mit 300 ccm und 6 PS, später 6,5 PS, hinzugefügt. Der Aufbau ist der gleiche, wie der der 200 und 250 ccm Modelle. Diesen Motoren wurden nach dem Krieg auch als erstes wieder produziert.
Ab ca. 1949 gab es eine Namensänderung: Stamo 13: Stamo 300 R-L / Stamo 14: Stamo 300: GR-GL. Ebenso gab es eine optische Änderung, an der man die Nachkriegsprodukte erkennen kann: Das Sachs-Logo an der Seite der Lüfterhaube war vorher eine genietete Plakette, danach vorne auf die Haube gegossen.
Mit einer kriegsbedingten Unterbrechung wurden diese Typen noch bis ca. 1954 gebaut.


Stamo 15

Während der Stamo 9 auch für Hackmaschinen verwendet werden konnte, entschied man sich, womöglich zeitgleich mit der Einführung es Stamo 14 ca. 1938, einen für diesen Einsatzzweck neuen Typ zu schaffen, den Hackmaschinenmotor Stamo 15. Er konnte in Hackmaschinen (mit ein oder zwei Getrieben) von 3,4 bis 4 m Breite eingesetzt werden. Aber anders als im Gras- und Bindermäher trieb der Motor die Maschine generell alleine an, die Zugtiere konnten komplett entfallen (vollmotorisiert). Natürlich war auch die Verwendung in anderen Arbeitsmaschinen möglich, wie etwa Vorderwagen, Drillmaschine und Düngerstreuer.
Ab ca. 1949 gab es eine Namensänderung: Stamo 15: Stamo H 300 GR-GL (1 Getriebe) / Stamo H 300 GGR-GGL (2 Getriebe). Ebenso gab es eine optische Änderung, an der man die Nachkriegsprodukte erkennen kann: Das Sachs-Logo an der Seite der Lüfterhaube war vorher eine genietete Plakette, danach vorne auf die Haube gegossen.
Mit einer kriegsbedingten Unterbrechung wurde der Typ noch bis ca. 1954 gebaut.

Die zusätzliche Ausstattung gegenüber dem Stamo 14 ist:
- Weiter nach außen ragender Kühllufteinlass
- Hochstehender Vorfilter (schnorchelähnlich) und Filterkasten
- Grobregler
- Seilzug für Gashebel und Dekompressor
- Ausrückbare Lamellenkupplung (später Einscheiben-Trockenkupplung)
- Getriebe: 2,8 und 3,2
- Spezialgegenplatte mit durchgehender Welle nebst Zwischenplatte und komplettem 2. Getriebe mit auf dessen Vorgelegewelle
  aufgezogenem 12-zähnigem Kettenrad für Kette 5/8 x 3/8 mit Kette 5/8 x 3/8, ca. 2 m lang und 52-zähnigem Kettenrad.


Stamo 16

Ab ca. 1939 entstand der Bindermotor Stamo 16, die stärkere Version des Stamo 9. Er dürfte von der Ausstattung her mit der des Stamo 9 gleich sein. Lediglich ab ca. 1950 wurde eine Einscheiben-Trockenkupplung, statt der Fliehkraftkupplung, verwendet.
Ab ca. 1949 gab es eine Namensänderung: Stamo 16: Stamo B 300 GR-GL. Ebenso gab es eine optische Änderung, an der man die Nachkriegsprodukte erkennen kann: Das Sachs-Logo an der Seite der Lüfterhaube war vorher eine genietete Plakette, danach vorne auf die Haube gegossen.
Mit einer kriegsbedingten Unterbrechung wurde der Typ noch bis ca. 1954 gebaut.


Stamo 21, 22, 23

Historisches:
Nur kurze Zeit nach Einführung des Stamo 13 und 14, ca. 1939, wurde die Typenliste noch um die Stamos 21, 22 und 23, mit 160 ccm und 2,8 - 3,2 PS erweitert. Man orientierte sich beim Aufbau an den Stamos 2, 4 und 6.
Diese Motoren sind eher selten, auffällig ist allerdings, dass die meisten mit Baujahr um 1944 zu finden sind. Besonders der Stamo 21 wurde wohl oft als Antrieb für Tragkraftspritzen hergenommen.
Ab ca. 1949 gab es eine Namensänderung: Stamo 21: Stamo 160 R-L / Stamo 22: Stamo 160 GR-GL / Stamo 23: Stamo 160 FR-FL. Auch diese hatten vorher das Sachs-Logo vorne auf die Lüfterhaube genietet. Ob dieses ebenfalls später auch gegossen wurde, ist mir nicht bekannt.
Mit einer kriegsbedingten Unterbrechung wurden diese Typen noch bis ca. 1951 gebaut. Wobei mir bisher kein Motor nach 1945 bekannt ist.

Aufbau:
Der Aufbau entsprach zum größten Teil denen der 75 und 120 ccm Modellen. Es waren allerdings keine reinen 1:1 Kopien. Neben der, den Zylinder weiter umfassenden und abnehmbaren, Windleitkappe, welche charakteristisch für diese Modelle war, hatten diese noch einen abnehmbaren Zylinderkopf, statt des Sackzylinders. Die Unterschiede langen sonst mehr in Details, es gab aber auch einige Gemeinsamkeiten, in Abhängigkeit vom Baujahr.
So etwa: Kurbelgehäusehälften, Sieb, Starterhebel, Vergaser, Zündeinrichtung (außer Polrad), kompletter Regler, Auspuff.

Die Windleitkappe wurde später geändert. Ab ca. 1943 war der Auslass breiter.

Besondere Ausführungen:
Laut einer Ersatzteilliste werden noch diverse Sonderausführungen genannt, wie sie bei den 75 und 120 ccm Modellen nicht unbedingt vorkommen. So etwa der Stamo 23 mit Zwischengehäuse oder besonderem Anflanschgehäuse.

Außerdem eine spezielle Ausführung als Tropenmotor, "T"-Motor genannt. Diese weichen in einigen Teilen von den normalen ab. Dabei ging es hauptsächlich um eine zusätzliche Abdichtung und Filterung. So gab es u.a. eine Abdeckung für den Regler und Staubhüllen für den Vergaser. Es wird sogar ein Ölbad- und Ölbadwirbelfilter aufgeführt. Neben einer geänderten Gebläsehaube und Windleitkappe, gab es noch ein extra Windleitblech für die Gebläsehaube.


Stamo 24

Er ist die Grasmäherversion des Stamo 22 und dürfte vom Aufbau her dem Stamo 12 entsprechen. Über diesen ist mir bisher so gut wie nichts bekannt, er scheint auch nur wenige Jahre gebaut worden zu sein.


Sachs und Rotax

Aus den 40er Jahren gibt es Motoren von Rotax, die den Sachs Motoren genau gleichen. Der Grund lag am 2. Weltkrieg. Die in den 30er Jahren von F&S übernommene Rotax Werke AG, welche ursprünglich Fahrradnaben herstellte, sollte zur Verschleierung der kriegsrelevanten Kugellager- und Motorproduktion dienen. Der Sitz wurde auch von Dresden nach Wels verlegt. Ab 1943 verließen die ersten Motoren, mit 75, 120 und 160 ccm für die Rüstung, die Produktionshallen. Nach dem Krieg wurden ab Juni 1945 wieder Motoren bei Rotax produziert, darunter auch eigene Entwicklungen.
Quelle: Rotax.com

Sachs während dem Krieg

Auch an F&S ging der voranschreitende 2. Weltkrieg nicht spurlos vorbei. Da die Motoren und andere Produkte kriegsrelevant waren, mussten entsprechende Maßnahmen getroffen werden. Zum einen die Verlagerung von Teilen der Produktion (siehe "Sachs und Rotax"). Zum anderen die Verschleierung der Herkunft der Produkte. Dies geschah schon teilweise um 1943, erst später durchgehend. Ab dieser Zeit fehlt meist die Plakette mit dem Sachs Logo. Bis zu einer neuen Version des Typenschildes, wo der obere Teil einfach leer gelassen wurde, sind bei manchen Motoren die obere Hälfte des Typenschildes einfach abgetrennt worden. Nach dem Krieg kam wieder das alte Typenschild zum Einsatz.


Die fehlenden Typen

Die Vorgehensweise von F&S bei der Typvergabe ist sowohl einfach als auch kompliziert. Zum einen wird zwischen den Grundtypen "Ohne Getriebe" / "Mit Getriebe" / "Flanschmotor" unterschieden. Auf die 75, 120 und 160 ccm Modelle trifft das zu, bei den 200, 250 und 300 ccm Modellen dagegen nicht. Denn diese sind einfach umbaubar und die eigentlich als spezielle Binder- und Hackmaschinenmotoren angegebenen Typen können untereinander auch auf verschiedene Arbeitsgeräte montiert werden.
Außerdem war die Ausstattung der Motoren an sich nicht so starr, wie die Technikseiten es darstellen. Anhand von Werkfotos, die die Motoren in den verschiedenen Einsätzen zeigen, sind z.B. unterschiedliche Luftfilter- und Auspuffversionen zu sehen. Vor allem die 75 und 120 ccm Modelle waren da sehr anpassungsfähig. Auch deren sehr seltene liegende Version wurde kein eigener Typ zugewiesen.
Zusammengefasst bedeutet dies, dass es weit mehr Typen gibt, bzw. geben könnte, als angegeben. F&S hielt aber an der bekannten Reihenfolge fest. Es wäre auch sonst zu kompliziert geworden.

Worum es hier aber geht, sind die fehlenden Typen 17 bis 20. Die oben genannten können es ja nicht sein, denn sie hätten eine niedrigere Nummer haben müssen, da es sie schon länger gab. Es muss also einen Grund geben, weshalb diese (bisher) nirgends zu finden sind. Denn die zeitliche Abfolge passt. Der Stamo 16 und die Stamos 21 / 22 / 23 dürften fast zeitgleich entstanden sein, lässt man die Ungenauigkeiten außer Acht. Denn vor allem ein Motortyp passt in diese Zeit: Die 300 ccm Motoren mit 7-7,5 PS, statt der üblichen 6-6,5 PS. Diese Angabe steht zwar auf dem Typenschild, in der Literatur ist ein solcher "leistungsgesteigerter" Motor dagegen nicht zu finden. Ebenso haben diese meist an der Lüfterhaube zwei Stege, um ggf. dort etwas zusätzlich montieren zu können. Oftmals ist auch deren Lackierung gleich, nämlich eine Art Blauton, wie er für die Wehrmacht verwendet wurde. Auch weisen diese spezielle Zusatzausrüstungen auf, u.a. eine kleine Batterie zur Erhöhung der Zündspannung und auf dem Getriebe sitzende Zündkontakte und Kondensator, zum einfacheren Wechsel. Auch der Auspuff ist anders ausgeführt.
Das kann eigentlich nur bedeuten, dass die fehlenden Typen spezielle Versionen für die Wehrmacht waren und somit natürlich nicht für den normalen Gewerbetreibenden bzw. Bauern zur Verfügung standen!


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